BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Wassersparen in Haus und Garten

21. Juli 2020 | BUND Baden-Württemberg (BW), Chemie, Flüsse & Gewässer, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Meere

Im Garten verwenden wir einiges an Wasser. Sie können viel Trinkwasser sparen, wenn Sie auf Ihrem Grundstück eine Zisterne bauen. Regenwasser kann man für den Garten, aber auch für die Toilettenspülung nutzen.

Wasserspritzer Wer spät abends die Blumen gießt sorgt dafür, dass das kostbare Wasser nicht wieder verdunstet und mehr Wasser für Pflanzen übrig bleibt.  (yellow2j / depositphotos.de)

Unsere Tipps fürs Wassersparen in Haus und Garten:

1. In vielen Mietshäusern wird das verbrauchte Wasser pauschal nach Wohnungsgröße oder Personenanzahl auf alle Mieter umgelegt. Dadurch kann die Motivation des Einzelnen zum Wassersparen verloren gehen. Schlagen Sie Ihrem Vermieter und den anderen Mieter vor, einen Wohnungswasserzähler einzubauen. Damit kann der Wasserverbrauch und die -kosten gerechter abgerechnet werden – außerdem schaffen Sie so einen Anreiz zum Wassersparen.

2. Die Fahrt aufnehmende Erderhitzung mit fünf Rekordjahren innerhalb von fünf Jahren haben uns mächtig ins Schwitzen gebracht. Insbesondere in Verbindung mit Dürren setzte das Wetter auch dem Grün rund ums Haus stark zu. Aber keine Sorge, auch nach längerer Trockenzeit wird der braune Rasen nach wenigen Regentagen wieder grün. Entlasten Sie deshalb die Natur und das Wasserwerk, indem Sie auf unnötiges, tägliches Rasensprengen verzichten. Übrigens: Je kürzer der Rasen geschoren wird, desto schneller vertrocknet er.

3. Im Garten verwenden wir viel Wasser. Das vermeiden Sie, wenn Sie auf Ihrem Grundstück eine Zisterne bauen. Regenwasser können Sie für den Garten, aber auch für die Toilettenspülung nutzen. Erkundigen Sie sich dazu bei Ihrem Installateur-Fachbetrieb.

4. Zum Blumengießen im Garten müssen Sie kein Trinkwasser aus der Leitung verwenden. Sparen Sie Geld und Trinkwasser: Sammeln Sie Regenwasser und gießen Sie abends damit die Pflanzen, sonst verdunstet zu viel Wasser. Wenn sie es über ein Regenfallrohr sammeln, bauen Sie eine „Regenklappe“ ein. Öffnen Sie diese aber erst einige Minuten, nachdem der Regen begonnen hat. Dann ist der meiste Schmutz vom Dach gewaschen und Sie schützen Ihre Pflanzen davor.

5. An manchen Orten gibt es bei Regen so viel Wasser in der Kanalisation, dass das Abwasser aus den Haushalten und der Industrie ungereinigt am Klärwerk vorbeigeleitet werden muss. Regenwasser muss in der Regel nicht geklärt werden. Deshalb können Sie Regenwasser von den Dächern für die Nutzung im Garten sammeln, auf dem Grundstück versickern lassen (z. B. Versickerungsmulde) oder in den Gartenteich leiten. Dadurch tragen Sie zur Neubildung von Grundwasser bei und entlasten gleichzeitig die Kanalisation. Auch eine (extensive) Dachbegrünung ist nicht nur schön anzuschauen, sondern entlastet durch die Rückhaltung von Regenwasser die Kanalisation.

6. Jedes Jahr setzen Hobbygärtner*innen große Mengen an Pflanzenschutzmitteln ein, die das Grundwasser belasten. Hinzu kommen noch chemische Düngemittel. Versuchen Sie doch einmal, biologisch zu gärtnern und verzichten Sie auf chemische Dünge-, Pflanzenschutz- und Unkrautvernichtungsmittel. Wählen Sie standortgerechte Pflanzen und schützen Sie Ihre Pflanzen biologisch, z. B. durch den Anbau in Mischkulturen oder den gezielten Einsatz von Nützlingen gegen Schädlinge.

7. Viele Baustoffe wie Kies, Sand, Gips und Natursteine lagern unter der Erdoberfläche. Um diese Naturstoffe zu gewinnen, werden häufig auch die Deckschichten über dem Grundwasser abgebaut. Durch den Verlust dieser schützenden Schicht können Schadstoffe problemlos in das Wasser gelangen und es verunreinigen. Entscheiden Sie sich beim Hausbau für nachwachsende Rohstoffe und recycelte Baustoffe.

8. Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff: Trotz vergleichbarer Eigenschaften gibt es große Unterschiede in Bezug auf den Wasserverbrauch bei der Herstellung: Um eine Tonne Polyvinylchlorid (PVC) zu produzieren, benötigt man 420.000 Liter Wasser. Bei anderen Kunststoffen wie z. B. Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) liegt der Verbrauch im Durchschnitt nur bei 700 Litern. Da PVC die Umwelt auch noch in anderer Hinsicht stark belastet, sollten Sie auf umwelt- und wasserfreundlichere Kunststoffe oder Naturprodukte ausweichen.

9. Auftausalze schädigen Boden, Bäume und Sträucher, aber auch Brücken und Fahrzeuge. Ihr Einsatz durch Privatpersonen ist deshalb in vielen Kommunen verboten bzw. auf Extremereignisse wie Eisregen beschränkt. Deshalb sollten Sie die Bürgersteige bei Schnee und Eis von Hand räumen. Falls nötig: Streuen Sie möglichst sparsam. Verwenden Sie nur salzfreie Mittel mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel ...weil salzfrei”. Auch Sand oder Sägemehl eignet sich zum Streuen.

10. Heizöl kann Wasser stark verschmutzen. Ein Tropfen Heizöl reicht aus, um eine Million Tropfen Wasser zu verunreinigen. Deshalb sollten Sie Heizöl möglichst sicher lagern. Nutzen Sie doppelwandige Tanks. Lassen Sie regelmäßig prüfen, ob Tank und Auffangraum dicht sind. Seien Sie besonders achtsam, wenn der Tank befüllt wird: Beobachten Sie den Tank und vergewissern Sie sich, dass der Grenzwertgeber funktioniert.

11. Wenn Sie Ölflecken auf dem Boden unter Ihrem Fahrzeug entdecken, ist das Auto meist defekt. Da schon wenige Öltropfen das Grundwasser verschmutzen können, sollten Sie Ihr Auto schnell reparieren lassen. Seien Sie besonders achtsam in der Nähe von Gebieten, in denen Trinkwasser gewonnen wird.

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