Bewusster konsumieren und Wassersparen

21. Juli 2020 | BUND Baden-Württemberg (BW), Chemie, Flüsse & Gewässer, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Suffizienz

Wenn wir weniger kaufen, schonen wir die Ressourcen unserer Erde und senken unseren Wasserverbrauch.

Durch Dinge, die wir nicht wirklich brauchen, entstehen Berge von Müll.  (Laura Buschhaus / BUND BW)

Deutlich höher als unser direkter Wasserverbrauch ist der Verbrauch von sogenanntem virtuellem Wasser, das für die Herstellung von Waren verwendet wird. Unsere Tipps, wie jede*r Wasser sparen kann:

1. Jeden Tag verbrauchen wir pro Person direkt etwa 127 Liter Trinkwasser. Zum Trinken und Kochen nutzen wir davon aber nur 4,5 Prozent. Reduzieren Sie Ihren Trinkwasserverbrauch, indem Sie sparsam mit Wasser umgehen – beim Spülen, Putzen, Waschen, Gießen, Autowaschen und bei der Toilettenspülung. Achten Sie aber darauf, dass Sie genügend Wasser trinken. Schon ohne körperliche Anstrengungen sollten wir täglich zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu uns nehmen – davon 1,5 Liter in Form von Getränken.

2. Der grßere Anteil an unserem Wasserverbrauch ist sogenanntes virtuelles Wasser. Dieses Wasser wurde für die Produktion von Waren verwendet. Etwa 4.000 Liter fallen hierfür pro Person und Tag an. Mit unserem Kaufverhalten beeinflussen wir also direkt den Wasserverbrauch: Für die Herstellung eines Smartphones werden etwa 900 Liter Wasser benötigt, allein für die Baumwolle einer Jeans 6.000 bis 9.000 Liter je nach Herkunftsregion. Für die Herstellung eines einzigen Autos sind bis zu 400.000 Liter Wasser erforderlich. Achten Sie deshalb beim Kauf auf langlebige Produkte, die reparaturfreundlich und recycelbar sind.

3. Rund 35.000 Tonnen Pflanzenschutzmittel werden laut Umweltbundesamt jedes Jahr in Deutschland an landwirtschaftliche Betriebe verkauft. Dabei reicht schon ein Gramm Pflanzenschutzmittel, um bis zu zehn Millionen Liter Wasser zu verunreinigen. Die Anbauverbände des Öko-Landbaus haben sich das Ziel gesetzt, die natürlichen Ressourcen zu schützen. Sie verzichten deshalb auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel. Durch den Kauf von Produkten mit dem sechseckigen Bio-Siegel unterstützen Sie diese umweltfreundliche Landwirtschaft.

4. Tafelwasser aus dem Wasserhahn: So genannte Trinkwassersprudler sind aus Umweltsicht eine günstige Alternative zu Tafelwasser in Einweg- oder Mehrwegverpackungen. Durch die Anreicherung von Trinkwasser mit Kohlensäure lassen sich köstliche Getränke zubereiten. Gleichzeitig vermeiden Sie Verpackungsmaterial, energieintensive Flaschenreinigung und vor allem die Hin- und Rückfahrten vom Abfüller zum Verbraucher. Außerdem müssen Sie die Wasserflaschen nicht mehr mühsam nach Hause tragen. Ökologisch noch günstiger ist es, Leitungswasser direkt zu trinken.

5. Mehrwegflaschen aus Kunststoff oder Glas haben deutliche Umwelt-Vorteile gegenüber Einwegdosen und -flaschen. Die ökologische Bilanz der Mehrwegverpackungen fällt deutlich besser aus als die der Einwegverpackungen. Sie sparen Rohstoffe und Energie und tragen deshalb weniger zum Treibhauseffekt bei. Eine Glas-Mehrwegflasche benötigt bei der Herstellung zum Beispiel 70 Prozent weniger Wasser als ein Milchkarton. Kaufen sie Getränke in Mehrwegsystemen von regionalen Abfüllern, dann bleiben der Umwelt außerdem noch einige Transporte erspart.

6. Qualitativ unterscheiden sich Recycling- und Frischfaserpapier kaum noch. Aber wer auf Altpapier schreibt, hilft Ressourcen und Energie zu sparen. Denn die Herstellung eines Kilogramms Frischfaserpapier verbraucht 2.000 Liter Wasser. Bei der Produktion von Altpapier sind es nur 20 Liter – und die Abwasserbelastung sinkt auf 1/18. Eine gute Orientierungshilfe beim Einkauf von Hygiene- und Schreibpapier bietet der “Blaue Engel ... weil aus 100 % Altpapier”.

7. Bei der Produktion von Lebensmitteln wird enorm viel Wasser benötigt: Für eine Tomate aus Deutschland werden 13 Liter Wasser verbraucht, für ein Kilogramm Weizen aus Europa 500 Liter, für ein Kilogramm Rindfleisch 15.500 Liter. Für Tomaten aus intensiver Landwirtschaft in Südspanien erhöht sich der Wasserverbrauch um ein Vielfaches. Achten Sie deshalb auf eine ausgewogene, saisonal und regional abgestimmte, fleischarme Ernährung – das ist auch im Sinne Ihrer Gesundheit.

8. Waschmaschine ist nicht gleich Waschmaschine: Ein verschwenderisches Modell der Energie-Effizienz-Klasse D benötigt laut Umweltbundesamt bis zu 110 Prozent mehr Strom und bis zu 160 Prozent mehr Wasser als ein sparsames Modell mit Energie-Effizienz-Klasse A+++. Bei Geschirrspülmaschinen können Sie sogar bis zu 75 Prozent Wasser und Strom sparen. Wenn Sie sich eine neue Geschirrspül- oder Waschmaschine kaufen müssen, vergleichen Sie die Verbrauchswerte und entscheiden Sie sich für ein sparsames Modell mit wasser- und stromsparenden Programmen.

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