BUND Landesverband
Baden-Württemberg

ÖkoTipp: Gemüse der Saison – Bohnen im September

08. September 2021 | Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Suffizienz

Über 700 Bohnensorten sind für viele Menschen eine gute Quelle für Eiweiß. Zukünftig werden Bohnen eine noch stärkere Rolle einnehmen, da immer mehr Menschen weniger tierische Lebensmittel konsumieren und deshalb Bohnen als Eiweißquelle benötigen.

Grüne Bohnen liegen auf einer alten Holzkiste. Buschbohnen gehören zu den Gartenbohnen und sind sehr beliebt in Deutschland.  (Laura Buschhaus / BUND BW)

Für die Umwelt ist es am besten, wenn wir regional, saisonal, ökologisch und in der Nähe unserer Wohnung einkaufen. Im September ist die Auswahl wie in den Vormonaten sehr groß. Nun ist ein wahres Nährstoffwunder reif: die Bohne.

Bestimmte Sorten wie die kleine Adzukibohne oder die Sojabohne werden schon seit Jahrtausenden in China gegessen. Heutzutage sind weltweit mehr als 700 verschiedene Arten bekannt, die sich teils erheblich in Geschmack und Äußerem unterscheiden: zum Beispiel die süßliche, nierenförmige Kidney-Bohne, die mehlige, große Weiße Bohne oder die längliche, zarte Prinzessbohne (auch Delikatessbohne genannt). Sie alle gehören zur Familie der Schmetterlingsblütler.

Anbau und Ernte

Generell unterscheiden Botaniker*innen zwischen Busch- und Stangenbohnen. Erstere wachsen am Boden als kleiner Busch, während letztere einen Stab zum Emporranken brauchen. Die Hülsenfrucht ist das ideale Gemüse für ungeduldige Gärtner*innen: Einige Sorten können schon nach sechs Wochen geerntet werden. Bei den meisten Sorten dauert es etwa zehn bis zwölf Wochen. In Deutschland werden vor allem die Arten der Acker- und Gartenbohnen angebaut.

Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg erklärt, wie Gärtner*innen feststellen können, wann die Arten der Gartenbohne reif sind: „Die Gartenbohne ist reif, wenn Sie die Hülse durchbrechen und die Bruchstelle glatt und das Innere grün und saftig ist.“ Der Erntezeitpunkt hängt auch von den geschmacklichen Vorlieben ab: Junge Bohnen schmecken zarter als ältere.

Achtung: Rohe Bohnen dürfen nicht verzehrt werden, das enthaltene Protein Lektin ist gesundheitsschädlich!

Da Bohnenpflanzen mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff binden, fördern sie die Gesundheit des Bodens und sind daher insbesondere in der ökologischen Landwirtschaft wichtig.

Wichtiger Nährstofflieferant

Die Bedeutung von Bohnen unterstrichen die Vereinten Nationen (UN), als sie 2016 zum "Jahr der Hülsenfrüchte" erklärten: "Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen sind für die Menschen auf der ganzen Welt eine wichtige Quelle für pflanzliches Eiweiß und Aminosäuren und für Tiere eine Quelle für pflanzliches Eiweiß." Außerdem liefern Bohnen Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium und Vitamine wie Vitamine B1 und Folsäure. Der genaue Gehalt variiert von Art zu Art.

Von Chili sin Carne zu Baked Beans

Bohnengerichte sind ein fester Bestandteil von verschiedenen Küchen weltweit und gehören in vielen Ländern zum Grundnahrungsmittel. In Südamerika füllen Köch*innen Burritos und Wraps mit Kidney-Bohnen oder geben sie in ein Chili sin Carne. In England dürfen in Tomatensoße gebackene weiße Bohnen („Baked Beans“) bei einem traditionellen Frühstück nicht fehlen und in Japan essen Gourmets Süßspeisen aus der Adzukibohne. Die Hülsenfrüchte peppen zudem Salate, Eintöpfe und Vorspeisenplatten auf und dienen als gesunde Beilage. Zu Mus verarbeitet sind sie ein leckerer Brotaufstrich.

Als Ersatz für Fleisch und Milchprodukte erfreuen sich Produkte auf Sojabohnen-Basis wie Tofu, Drinks, Cremes und „Joghurts“ seit Jahren immer größerer Beliebtheit.

Manche Sorten wie die Prinzessbohne werden mit Hülse gegessen. Bei anderen wie der Saubohne muss zunächst die Schale entfernt werden. Durch langes Garen werden die Bohnen besser verdaulich.

Weitere Ernten im September:

Mais, Birnen, Himbeere, Apfel

 

Weitere Informationen:

Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. 

Kontakt für Rückfragen

Christoph Schramm, Referent für Wald und Landwirtschaft, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, christoph.schramm(at)bund.net, 0711 / 62 03 06-12

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