BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Stuttgart 21-KombiModell

Immer teurer und noch später fertig: Die Mängel beim Prestigeprojekt Stuttgart 21 werden immer deutlicher. Für den BUND Baden-Württemberg war das Scheitern schon seit mehr als zehn Jahren absehbar. Nun legt der Umweltschutzverband das Konzept „Stuttgart 21-KombiModell“ mit wesentlichen Verbesserungen vor.

Luftbild Stuttgarter Hauptbahnhof Die Bahn muss S21 abspecken und nur das umsetzen, was wirklich einen Mehrwert bringt.  (gfgruppe / fotolia.com)

Neu-Positionierung des BUND Baden-Württemberg

Eigentlich sollte Stuttgart 21 schon 2021 in Betrieb gehen und 4,5 Milliarden Euro kosten. Doch das Prestigeprojekt soll nun frühestens Ende 2025 fertig sein und die Kosten wohl auf 8,2 Milliarden Euro ansteigen. Auch die mangelhafte Kapazität zeichnet sich jetzt schon ab. Das Projekt S21 droht zu entgleisen. Gänzlich zu stoppen ist Stuttgart 21 aufgrund des Baufortschritts jedoch wohl nicht mehr.

Noch aber bieten sich Möglichkeiten, Stuttgart 21 in Teilen abzuspecken und zu verbessern. Der BUND Baden-Württemberg hat das Konzept Stuttgart 21 –  KombiBahnhof erarbeitet, durch das die Bahn den innerstädtischen Bahnknoten leistungsfähiger gestalten kann – und somit die Chance besteht, den Zielen für Klimaschutz und Luftreinhaltung näherzukommen.

Abspecken und besser werden

Die Bahn muss S21 abspecken und nur das umsetzen, was wirklich einen Mehrwert bringt. Vor allem muss das Projekt auf den extrem aufwendigen unterirdischen Bahnhof am Flughafen verzichten. Der Flughafen ist mit seinem bestehenden S-Bahnhof gut mit der Stuttgarter Innenstadt verbunden. Ein oberirdischer Haltepunkt an der Neubaustrecke genügt, um den Flughafen angemessen an den Bahnverkehr anzubinden. Hierdurch könnte die Bahn schätzungsweise etwa 750 Millionen Euro einsparen.

Acht oberirdische Gleise erhalten

Ein acht Milliarden Euro schweres Projekt sollte so konzipiert sein, dass es möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene bringt. Und somit zukunftsfähig ist und einen Beitrag für Klimaschutz und Luftreinhaltung leistet. Zudem muss S21 einen pünktlichen und stabilen Nah-, Regional- und Fernverkehr gewährleisten und für einen störungsfreien S-Bahn-Verkehr sorgen. Dafür muss die Bahn die Panoramabahn ohne Umstieg an den Hauptbahnhof anbinden. Damit der Deutschlandtakt gelingt sind acht unterirdische Gleise zu wenig. Das bedeutet, dass Teile des Kopfbahnhofes mit vier Bahnsteigen und acht Bahngleisen erhalten bleiben müssen.

Neue Gleise um Engpässe zu vermeiden

Die Neubaustrecke Mannheim – Stuttgart ist zwischen Feuerbach und Zuffenhausen überlastet: Auf diesen acht Kilometern ist der Bau von zwei zusätzlichen Gleisen notwendig, um den Engpass zu beseitigen. Diese zwei Gleise würden auch eine Trennung von S-Bahnen, Fern- und Nahverkehrszügen erlauben und damit die Anzahl der Verspätungen verringern.

Neubaustrecke nach Ulm in Betrieb nehmen

Die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wird voraussichtlich drei Jahre vor dem Stuttgarter Tiefbahnhof fertig sein. Wenn die Bahn die Strecke an das bestehende Schienennetz anschließen würde, könnte schon ab 2022 die Fahrzeit nach Ulm um etwa 20 Minuten verkürzt werden.

Durch die die ohnehin geplante Güterzug-Anbindung zwischen der aus Ulm kommenden Neubaustrecke und der Neckar-Alb-Bahn Richtung Plochingen bei Wendlingen ist das durchaus realisierbar.

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Bastian Greiner, Referent für Mobilität und Raumordnung

Bastian Greiner

Mobilitätsreferent
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