Für die Umwelt ist es am besten, wenn wir regional, saisonal, ökologisch und in der Nähe unserer Wohnung einkaufen. In der warmen Jahreszeit ist das besonders einfach, bietet die heimische Natur doch frisches Gemüse, Obst und Nüsse in Hülle und Fülle – zum Beispiel Erdbeeren.
Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Schon die Menschen in der Steinzeit und im Mittelalter aßen die kleine Walderdbeere. Die größere Gartenerdbeere, wie wir sie heute im Handel finden, entstand hingegen erst im 18. Jahrhundert durch eine zufällige Kreuzung zweier Ur-Sorten aus Amerika. Die Erdbeeren haben in vielen Gegenden außergewöhnliche Namen: So nennen die Schwäb*innen sie „Breschdlinge“, in einigen Gegenden Bayerns wird sie als „Ananas“ bezeichnet (in Anlehnung an den lateinischen Namen der Gartenerdbeere, Fragaria × ananassa).
Anbau und Ernte von Erdbeeren
Auch wenn es der Name suggeriert - die Erdbeere ist keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht. „Die Begründung dafür liegt in ihrer Entwicklung“, erklärt Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg. „Die eigentlichen Früchte sind die kleinen gelben Nüsse auf der roten Oberfläche, dem Blütenboden. Anders als bei Beeren enthält das Innere einer Erdbeere keine Samen.“
Wenn der Frühling warm ist, beginnt die Ernte hierzulande meistens im Mai und endet im Juli. Die sogenannten Scheinfrüchte oder Scheinbeeren sind besonders schmackhaft, wenn sie früh am Morgen gepflügt werden. Bei starker Hitze oder im Regen verlieren sie hingegen an Aroma. Es bringt nichts, sie zu früh zu ernten – Erdbeeren besitzen nicht die natürliche Fähigkeit nachzureifen.
Darum sind Erdbeeren gut für die Gesundheit
Vor allem wenn es heiß ist, werden Erdbeeren gerne gegessen. Sie sind kalorienarm, gesund und erfrischend, bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und enthalten mehr Vitamin C als Orangen. Zudem dienen sie als Lieferant für zahlreiche Ballaststoffe, Eisen, Kalium und Folat. Letzteres unterstützt die Zellvermehrung und Blutbildung – eine ausreichende Versorgung ist besonders für schwangere Frauen wichtig. Zudem sollen Erdbeeren vor Bluthochdruck schützen und Entzündungen hemmen.
Erdbeeren in der Küche
Ob pur als kleine Zwischenmahlzeit, im Obstsalat, gezuckert oder zu Marmelade eingekocht, im Kuchen oder zum Vanilleeis – die rote Erdbeere ist vielseitig und vor allem lecker. Damit sie möglichst lange frisch bleibt, empfehlen Köch*innen, sie erst kurz vor dem Verzehr zu waschen.
Weitere Ernten im Juni:
Fenchel, Zucchini, Kirsche
Weitere Informationen:
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben.
Kontakt für Rückfragen:
Christoph Schramm, Referent für Landwirtschaft und Wald, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, christoph.schramm(at)bund.net, 0711 / 62 03 06-12