Für die Umwelt ist es am besten, wenn wir regional, saisonal, ökologisch und in der Nähe unserer Wohnung einkaufen. Im Sommer ist das besonders einfach. Wie wäre es zum Beispiel mit Zucchini, den kleinen Kürbissen?
Ursprünglich stammen Zucchini aus Mittelamerika, in Deutschland sind sie in den 1970er-Jahren durch die mediterrane Küche bekannt geworden. Einen Hinweis darauf gibt der italienische Name, den die Deutschen übernommen haben – wenn auch grammatikalisch nicht ganz korrekt. Genau genommen handelt es sich bei dem Wort "Zucchini" nämlich um den Plural, im Deutschen wird die Einzahl "Zucchino" aber kaum benutzt.
Ihr hohes Ansehen in der mediterranen Küche zeigt sich unter anderem darin, dass der 7. Mai in Italien als "Tag der Zucchini" (“giorno dello zucchetto“) gefeiert wird. Die Pflanze gehört zur Familie der Kürbisgewächse, wie der Name deutlich macht – "Zucchini" ist im Italienischen die Verkleinerungsform von Kürbis ("zucca").
Zucchini: Anbau und Ernte
Zucchini können in Deutschland von Juni bis Oktober geerntet werden. Der optimale Erntezeitpunkt ist gekommen, wenn die Früchte etwa 15 bis 20 Zentimeter lang sind. Werden sie viel größer, schmecken sie nicht mehr so zart.
Die Schale ist entweder grün, gelb oder (seltener) schwarz und die Früchte sind länglich, keulenförmig oder rund geformt. Zucchinipflanzen haben männliche und weibliche Blüten. Die männlichen, die keine Früchte ausbilden, besitzen einen längeren Stiel. Der Fruchtknoten, der bei den weiblichen Blüten direkt unterhalb der Blütenblätter sitzt, entwickelt sich nach der Befruchtung zur Zucchini. In kühlen und regnerischen Sommern bildet die Pflanze oft vermehrt männliche Blüten.
Bei Kreuzungen mit anderen Pflanzenarten sollten Hobbygärtner*innen Vorsicht walten lassen: Die so entstandenen Sorten können giftig sein. „Schmecken Zucchinis bitter, sind Cucurbitacine enthalten. Dann sollten Sie sie nicht mehr essen“, rät Christoph Schramm, Landwirtschaftsreferent beim BUND Baden-Württemberg, „die Bitterstoffe können Übelkeit auslösen und den Darm schädigen.“
Zucchini – vitaminreich und gesund
Zucchini besitzen zahlreiche Mineralstoffe und Vitamine wie Eisen, Kalzium, Vitamin B1 und Vitamin A. Dadurch stärken sie das Immunsystem.
Zucchini in der Küche
In einem kalten Raum können die Früchte etwa zwei Wochen gelagert werden. Doch es gibt eines zu beachten, wie Christoph Schramm erklärt: „Sie sollten Zucchini auf keinen Fall neben Tomaten oder Äpfeln legen. Diese verströmen das Gas Ethylen, das die Reifung beschleunigt und dafür sorgt, dass Zucchini schneller verderben.“
Köch*innen müssen ökologisch angebaute Früchte nicht schälen, die Schale ist weder giftig noch schwer verdaulich. In der Zubereitung sind Zucchini sehr vielfältig. Sie sind sowohl roh als auch gegrillt, gebraten, mariniert, paniert und gekocht ein Genuss. Ein Trend ist es, das Gemüse zu spaghettiförmigen Streifen zu schneiden und mit Nudelsoße zu servieren. Durch den milden Geschmack eignen sich die Kürbisgewächse sogar als Zutat für süße Kuchen und machen den Teig schön saftig.
Darüber hinaus sind die Blüten essbar. Gourmets backen sie zum Beispiel in Teig aus oder frittieren sie.
Weitere Ernten im Juni:
Fenchel, Erdbeere, Kirsche
Weitere Informationen:
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben.
Kontakt für Rückfragen:
Christoph Schramm, Referent für Landwirtschaft und Wald, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, christoph.schramm(at)bund.net, 0711 / 62 03 06-12