Naturschutzgebiete im Höri

Ohne ein ausgefeiltes Pflegekonzept und regelmäßige Kontrollen in unseren Naturschutzgebieten würden wir die letzten Rückzugsorte für zahlreiche, selten gewordene Tiere und Pflanzen verlieren. Im Auftrag des Landes Baden-Württemberg hat der BUND die Fürsorge für zwölf größere und kleinere Naturschutzgebiete und Naturdenkmale übernommen. Im Höri kümmert sich der BUND Baden-Württemberg um folgende Naturschutzgebiete: 

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Naturschutzgebiet Graues Ried

In einem Tal auf der Höri am westlichen Bodensee liegt das seit 1978 unter Schutz stehende Graue Ried. Am Hangfuß der südlichen Talseite treten kalkhaltige Quellwasser aus, wodurch die Standorte permanent wassergesättigt sind und die Torf bildende Vegetation Quellmoore ausbilden konnte. Unter diesen Bedingungen sind die Nährstoffverhältnisse für viele Pflanzenarten unzureichend.

Im Grauen Ried findet man daher Mehlprimel – Kopfbinsenriede, die an die erschwerten Wachstumsbedingungen in kalkreichen Flachmooren angepasst sind. Hier regieren Horste von Rostroter und Schwarzer Kopfbinse die Vegetation, zwischen den Horsten gedeihen die konkurrenzschwache und lichtbedürftige Mehlprimel, Schlauch-Enzian, Gewöhnliches Fettkraut, Sumpf-Herzblatt, Langblättriger und Rundblättriger Sonnentau und Glanzstendel.
Außerhalb der quelligen Bereiche haben sich Schilf-, Großseggen- und Hochstaudenfluren eingestellt, in denen sich nach und nach Grauweiden – und Faulbaumgebüsche etablieren.

Das Schutzgebiet Graues Ried wird seit 1979 vom BUND Baden-Württemberg betreut. Problematisch sind hier die immer weiter vordringenden Goldrutenbestände, die durch den Stickstoff der umliegenden Intensiväcker noch gefördert werden. Zwei Mal im Jahr mäht der BUND Baden-Württemberg dagegen an.

Naturschutzgebiet Segete

Inmitten der schwach hügeligen Grundmoränenlandschaft der Höri-Halbinsel liegt in einer T-förmigen Senke das Naturschutzgebiet Segete, das seit 2008 vom BUND Baden-Württemberg offiziell betreut wird. Bis in die 60er Jahre war das Gebiet ein intaktes Zwischenmoor. Weite Teile wurden überstaut und das Moor unwiederbringlich zerstört. Doch das Feuchtgebiet ist auch heute noch ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Seit 1991 steht es unter Schutz.

Das Naturschutzgebiet Segete ist ein bedeutendes Laichgebiet für viele Amphibienarten, wie dem Laubfrosch. 18 Libellen-Arten sind in dem Feuchtgebiet beheimatet, darunter Herbst-Mosaikjungfer, Gebänderte Prachtlibelle oder Gefleckte Smaragdlibelle.

Inmitten intensiv genutzter Äcker bietet das Schutzgebiet der Tier- und Pflanzenwelt einen wertvollen Lebensraum und besticht durch seine hydrologische Dynamik: Je nach jährlicher Witterung wechseln sich die Zeiten, in denen das gesamte Gebiet unter Wasser steht und solche, in denen nur einzelne Teiche oder kleine Restgewässer vorzufinden sind ab, und schaffen so immer wieder neue Strukturen innerhalb des Gebietes.

Naturschutzgebiet Stehlwiesen

Das Naturschutzgebiet Stehlwiesen wurde 1941 ausgewiesen und gehört somit zu den ältesten Naturschutzgebieten im Kreis Konstanz. Im einzigartigen Flachmoor Stehlwiesen hat sich die im Alpenraum stark gefährdete Gesellschaft des Kopfbinsenriedes ausgebildet, das regelmäßige Pflege benötigt.

Der BUND Baden-Württemberg überwacht das Gebiet seit 1979 und sorgt für die Landschaftspflege. In Stehlwiesen erfreut man sich während der Vegetationsperiode an dichten Rasen des schmalblättrigen Sonnentaus, der in flachen Wasseransammlungen zusammen mit dem kleinen Wasserschlauch vorkommt.

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Ansprechpartner Naturoasen

Kai-Steffen Frank

Leiter Bereich Schutzgebietsbetreuung
E-Mail schreiben Tel.: (07732) 1507-16

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