BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Kommentar: "Keine undifferenzierte Förderung von Flugverkehr!"

29. Oktober 2020 | Flächenverbrauch (BW), Klimaschutz (BW), Klimawandel, Mobilität, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Verkehr (BW)

Kommentar zum geplanten Stabilisierungsprogramm der baden-württembergischen Landesregierung für regionale Flugplätze

Scharf kritisiert der BUND Baden-Württemberg das geplante Hilfsprogramm der Landesregierung für die drei Flughäfen und 16 regionalen Verkehrslandeplätze. Deren nicht-tragfähige Geschäftsmodelle zu unterstützen, ist nicht nachhaltig und schadet dem Klima.

„Das Programm würde die falschen Anreize setzen und die Bemühungen des Landes im Klimaschutz untergraben“, kommentiert Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, die Pläne, „die Landesregierung würde damit ein Scheunentor für neue Subventionen für regionale Flugplätze öffnen.“

Undifferenzierte Förderung von Flugverkehr

„Die Regierung bezeichnet die angeblich unverzichtbaren Flugplätze als ,wichtigen Bestandteil der öffentlichen Infrastruktur‘ und will nicht nur die coronabedingten Umsatzeinbußen des internationalen Flughafens Stuttgart, der beiden Regionalflughäfen Karlsruhe/Baden-Baden und Friedrichshafen, sondern auch der 16 Verkehrslandeplätze ausgleichen – und zwar offenbar völlig undifferenziert nach der Zahl der gewerblichen Flugbewegungen. Dabei wird verschwiegen, dass überwiegend Urlaubsflüge im Billigflugsegment staatlich bezuschusst werden würden. Die zitierten Rückholflüge von Tourist*innen gehören inzwischen der Vergangenheit an. Und für den Lufttransport von Medikamenten sowie den Einsatz von Polizei- und Rettungshubschraubern ist die vorhandene Flughafeninfrastruktur deutlich überdimensioniert“, erklärt Brigitte Dahlbender. „Für den BUND ist es lediglich akzeptabel, die Kosten für wirklich hoheitliche Aufgaben der Daseinsvorsorge in den Bereichen Medikamentenversorgung und des Rettungswesens zu erstatten. Aber dazu braucht es zunächst eine sachgerechte Bestandsaufnahme der vorhandenen Flughafeninfrastruktur.“

„Die Weichen müssen zwingend in Richtung Klimaschutz gestellt werden“

Fliegen ist die umweltschädlichste Art zu reisen, vor allem weil der Ausstoß an Treibhausgasen die Erderhitzung massiv beschleunigt. „Die Weichen müssen zwingend in Richtung Klimaschutz gestellt werden und dürfen nicht die Fehler der Vergangenheit nach einer massiven Ausweitung des Flugverkehrs und eines Wildwuchses von regionalen Landeplätzen wiederholen. Wir brauchen stattdessen eine Flughafenkonzeption des Landes, die dazu beiträgt, den Flugverkehr zu verringern, Kurzstreckenflüge auf die Bahn zu verlagern und eine Konsolidierung der Flughafeninfrastruktur einzuleiten“, beschreibt die Landesvorsitzende wirkungsvolle Maßnahmen.

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