BUND Landesverband
Baden-Württemberg

ÖkoTipp: Ameisen ohne Chemie vertreiben

11. Mai 2020 | Naturschutz

Natürlich statt chemisch: Ameisen flüchten vor ätherischen Ölen, Zitronensaft, Essig oder Gewürzen.

Ameise Ameisen können durch stark riechende Kräuter oder Substanzen, die ihren Orientierungssinn beeinträchtigen, ohne Chemie vertrieben werden.  (Sandra Müller / BUND BW)

Ameisen sind unverzichtbar für das Ökosystem – die Liste ihrer wichtigen Funktionen für andere Tiere und sogar für Pflanzen ist lang. Im menschlichen Haushalt können sie allerdings stören.

Schmetterlinge profitieren von den kleinen Tieren: Die Puppen einiger Arten entwickeln sich erst in Ameisennestern und sind somit auf diese angewiesen. Die Form des Zusammenlebens kann hier parasitärer oder aber symbiotischer Natur sein. Darüber hinaus sind die krabbelnden Insekten für so manch eine Bestäubung verantwortlich. Auf ihren Wegen über Blumen hinweg bleiben nämlich Pollen haften, die dann weitergetragen werden.

Darüber hinaus sind unsere krabbelnden Freunde für so manch eine Bestäubung verantwortlich. Auf ihren Wegen über Blumen hinweg bleiben nämlich Pollen haften, die dann weitergetragen werden. Doch nicht nur die Pflanzenwelt freut sich über Ameisen – auch für viele Singvögel und Spechte sind Ameisenpuppen unentbehrliche Nahrung. Die vielen Gangsysteme der beeindruckenden Ameisenbauten lockern zudem Böden auf und fördern damit das Pflanzenwachstum.

Ameisenstraßen durch die Wohnung

Als Mitbewohner im menschlichen Haushalt können sie jedoch zur Störung werden. Wenn Balkontüren und Fenster offen stehen, bahnen sie sich ihren Weg bis in die Küche. Dort machen sie sich über zucker- und eiweißhaltige Lebensmittel her. Doch Ameise ist nicht gleich Ameise – vorwiegend Hausameisen-Arten oder die gemeine Rasenameise bestatten uns und unseren Lebensmitteln Besuche ab. Vorsicht: Chemische Bekämpfungsmittel töten Ameisen und können die Gesundheit von Kindern oder Kranken gefährden. Daher unser Tipp: ökologische Alternativen, die zudem preiswert sind und niemanden zu Schaden kommen lassen.

Chemie-Keule ade

Ameisen können durch stark riechende Kräuter oder Substanzen, die ihren Orientierungssinn beeinträchtigen, ganz ohne Chemie vertrieben werden. Im Handel erhält man z.B. Ameisenöl, das aus verschiedenen ätherischen Ölen besteht. Um die olfaktorische Kommunikation der Ameisen zu stören, können aber auch Gehilfen aus dem Haushalt zum Einsatz kommen: Zitronensaft oder -schalen, Essig oder Gewürze wie Majoran, Kerbel, Wacholderblätter, Farnkraut oder Lavendel und Zimt können als Geruchsbarrieren auf der Ameisenstraße ausgebracht werden.

Präventiv handeln

Um Ameisen erst gar nicht ins Haus zu locken, sollte man Lebensmittel und Abfälle in dicht schließenden Behältern aufbewahren. Besonders organischer Abfall sollte täglich aus der Wohnung gebracht, Futterreste aus Tiernäpfen entfernt werden. Auch einzelne Ameisen sollte man entfernen, denn sie sind oft als "Späher" unterwegs, denen die Masse nachfolgt. Topfpflanzen, die vom Garten in die Wohnung gebracht werden, sollten auf Ameisenbefall untersucht, bekannte Schlupflöcher mit Klebeband, Kitt, Silikon oder Gips verschlossen werden.   

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