Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie noch als wildes Raubtier und Nahrungskonkurrentin des Menschen angesehen und daher auch bei uns in Baden-Württemberg bis zur Ausrottung gejagt. Seit zehn Jahren breitet sich die Wildkatze nun wieder im Südwesten von der Rheinebene Richtung Schwarzwald aus. Doch das Wildkatzenleben in Baden-Württemberg ist nicht einfacher geworden, denn die Landschaft und ihre Lebensräume haben sich vielerorts stark verändert. Viele naturnahe Wälder sind verschwunden und die Reviere der Wildkatze wurden durch das dichte Verkehrswegenetz, intensive Besiedelung und ausgeräumte Ackerflure zerschnitten.
Der BUND sorgt deshalb im Projekt Wildkatzensprung für die Verknüpfung der Lebensräume der scheuen Tiere. Wir müssen verbindende Wanderkorridore für die Wildkatze schützen und wo nötig neu schaffen.
Dafür hat der BUND zunächst eine deutschlandweite Karte der Wanderkorridore, den sogenannten Nationalen Wildkatzenwegeplan, entwickelt. In einem zweiten Schritt wurden durch Beobachtung und Dokumentation (Monitoring) die bestehenden Wildkatzenbestände erfasst. Mit dem Kauf und der Bepflanzung von Korridorgrundstücken leistete der BUND nun einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der Wildkatzenlebensräume.
Auf der Roten Liste
Die Wildkatze gehört zu den streng geschützten Arten nach Bundesnaturschutzgesetz. Auf der Roten Liste der Wirbeltiere wird sie als stark gefährdet eingestuft. Zudem unterliegt sie diversen europäischen Schutzbestimmungen.