Ja zur Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald

20. Februar 2025 | Wälder, Klimaschutz (BW), Artenschutz (BW), BUND Baden-Württemberg (BW), Lebensräume, Naturschutz, Naturschutzpolitik (BW)

Appell des BUND Baden-Württemberg zur anstehenden Sitzung des Nationalparkrates am 21. Februar

Der Buhlbachsee im Nordschwarzwald mit gelben und orangenen Bäumen und Tannen. Der Buhlbachsee bei Baiersbronn im Nationalpark Schwarzwald.  (Michael Sauer / michael-sauer.com)

  • Gebietserweiterung und Lückenschluss des Nationalparks ist sinnvoll
  • Vorteile für Mensch, Tier und Natur
  • Wichtige Maßnahme gegen den Artenschwund im Land

Stuttgart. Am 21.2.2025 will der Nationalparkrat in einer Sondersitzung über den Grundsatzbeschluss zur Erweiterung und die Pläne zum Lückschluss des Nationalparks Schwarzwald abstimmen. Bereits in ihrem Koalitionsvertrag hatte sich die Landesregierung darauf verständigt, dass die Flächen erweitert und die beiden bislang voneinander getrennten Teile miteinander verbunden werden sollen. Der Nationalparkrat und -beirat, der sich auch aus Vertreter*innen der Anliegerkommunen zusammensetzt, steht dem Plan seit längerem offen gegenüber. Der BUND Baden-Württemberg appelliert an die Beteiligten, bei der anstehenden Sitzung nun den Grundsatzbeschluss zur Erweiterung zu fällen.

Sylvia Pilarsky-Grosch, BUND-Landesvorsitzende: „Bis 2020 hätte Deutschland zwei Prozent der Fläche als Wildnisgebiete ausweisen sollen. In Baden-Württemberg sind wir mit 0,2 Prozent Schlusslicht. Mit einem Votum für den Lückenschluss und die Erweiterung kann der Nationalparkrat und die Region ein klares Signal für mehr Artenschutz und Lebensraum im Land senden. Mit Blick auf den Artenschwund brauchen wir genau das: Natürliche Prozesse, die ungestört von Menschen ablaufen können.“

Patrick Maier, BUND-Geschäftsführer Region Nordschwarzwald: „Als Menschen fällt es uns oft schwer, Natur einfach Natur sein zu lassen. Dabei ist der Nationalpark auch eine Wohltat für uns Menschen als Ort, den wir besuchen, erleben und an dem wir uns zurücknehmen dürfen. Durch die Lage im Nordschwarzwald können auch Menschen aus den Ballungsräumen wie Stuttgart, Karlsruhe oder Straßburg von dieser Natur-Erfahrung profitieren.“

Hintergrund: Ende 2013 verabschiedete die grün-rote Landesregierung das Nationalparkgesetz und stellte damit rund 10.000 Hektar im Nordschwarzwald unter Schutz. Im Januar 2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald offiziell gegründet – als erster und bislang einziger Nationalpark in Baden-Württemberg. Im Koalitionsvertrag von 2021 beschloss die nun grün-schwarze Regierung, den Nationalpark sowohl inhaltlich als auch räumlich zu erweitern. Dazu fand ein umfassender Beteiligungsprozess statt. Aktuell laufen die Verhandlungen, um die bislang getrennten Gebiete des Nationalparks zusammenzuführen. Im Nationalpark Schwarzwald soll sich die Natur entwickeln dürfen. Dafür müssen die Kernzonen schrittweise auf 75 Prozent vergrößert werden. Menschliche Störungen müssen gerade in den Kernzonen auf ein Minimum reduziert werden. Beispielsweise soll dort nach internationalen Kriterien ab 2044 keine Jagd mehr stattfinden.

 

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Kontakt für Rückfragen:

  • Patrick Maier, Regionalgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Nordschwarzwald, bund.nordschwarzwald(at)bund-bawue.de, 0152 28 53 37 27
  • Ramona Fritz, Referentin für Presse- & Öffentlichkeitsarbeit des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, Ramona.Fritz(at)bund-bawue.de, 0711 620306-17

 

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