Anlässlich der Aussagen von Minister Peter Hauk MdL zum Nationalpark Schwarzwald (dpa-Meldung Nr. 729) kommentiert Martin Bachhofer, Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg:
„Die Aussagen von Forstminister Peter Hauk zur geplanten Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald greifen zu kurz und verkennen die Dringlichkeit der Biodiversitätskrise. Der Klimawandel ist eine immense Herausforderung, die wir nicht bewältigen können, wenn wir zugleich die Biodiversität ignorieren. Gerade in großflächigen, unberührten Schutzgebieten entfalten Wälder ihre Rolle als Lebensraum für bedrohte Arten und als CO₂-Speicher voll.
Anders als von Minister Hauk dargestellt, ist Totholz nicht mit „Verfall“ gleichzusetzen, sondern spielt als zentraler Bestandteil gesunder Waldökosysteme eine wesentliche Rolle im CO₂-Kreislauf, für die Artenvielfalt und nicht zuletzt für die Stabilität unserer Wälder in der Klimakrise – unter anderem durch eine Verbesserung der Wasserspeicherung in Waldböden.
Nur in Prozessschutzgebieten wie Nationalparks können alte Waldentwicklungsstadien entstehen – je größer und zusammenhängender diese Gebiete sind, umso größer ist der Effekt. Dort entstehen Lebensräume, die für unzählige Tier-, Pflanzen- und Pilzarten unverzichtbar sind und in bewirtschafteten Wäldern fehlen. Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise sind untrennbar miteinander verbunden und müssen gemeinsam angegangen werden. Der geplante Nationalpark-Ausbau ist deshalb ein richtiger und zukunftsweisender Schritt.“
Mehr Informationen:
Kontakt für Rückfragen:
- Martin Bachhofer, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., martin.bachhofer(at)bund-bawue.de, 0711 620306-13
- Ramona Fritz, Referentin für Presse- & Öffentlichkeitsarbeit des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, ramona.fritz(at)bund-bawue.de, 0711 620306-17