BUND: Artenvielfalt auch in Baden-Württemberg bedroht

30. September 2024 | Artenschutz (BW), Biotopverbund (BW), Naturschutzpolitik (BW), Landwirtschaft, Lebensräume, BUND Baden-Württemberg (BW)

Landespolitik muss handeln und eigene Vorgaben entschlossen umsetzen

Anlässlich des heute veröffentlichten „Faktencheck Artenvielfalt“ kommentiert Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Baden-Württemberg:


„Zahlreiche landesspezifische Studien, wie das Nachtfaltermonitoring, belegen, dass auch Baden-Württemberg massiv vom deutschlandweiten Artensterben betroffen ist. Durch intensive Landwirtschaft, Pestizide und die Versiegelung von Flächen verlieren Tiere und Pflanzen hierzulande zunehmend Agrarlandschaften, Auen, Moore und Feuchtgebiete als Lebensräume. Immer größere Maschinen, immer weniger Strukturen wie Bäume und Hecken und immer neue Chemikalien auf unseren Äckern lassen immer weniger Raum für wildlebende Pflanzen und Tiere.


Die Landesregierung muss das vor vier Jahren beschlossene Biodiversitätsstärkungsgesetz deshalb endlich konsequent umsetzen, um den Verlust der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg aufzuhalten. Weniger Pestizide und mehr vernetzte Lebensräume sind dafür unumgänglich.


Das kürzlich verabschiedete EU-Restoration Law sollte Baden-Württemberg ebenfalls mit Nachdruck angehen. Dieses Gesetz der Europäischen Union bietet die Chance, geschädigte Ökosysteme zu revitalisieren und damit sowohl die Artenvielfalt zu schützen als auch unsere Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu stärken. Um unsere heimische Natur und die Artenvielfalt auch für kommende Generationen zu bewahren, sollten wie diese Chance nicht ungenutzt lassen.“


Hintergrund: Das Biodiversitätsstärkungsgesetz ist am 31. Juli 2020 in Kraft getreten – angestoßen durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, an dem sich auch der BUND Baden-Württemberg beteiligte. Wichtige Punkte des Gesetzes sind etwa der Aufbau eines landesweiten Biotopverbunds auf 15 Prozent der Landesfläche bis 2030, der Erhalt von Streuobstbeständen und die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden um 40 bis 50 Prozent bis 2030.


Mehr Informationen:

Kontakt für Rückfragen:

  • Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, sylvia.pilarsky-grosch(at)bund.net, 0172 / 83 44 294
  • Ramona Fritz, Referentin für Presse- & Öffentlichkeitsarbeit des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, ramona.fritz(at)bund.net, 0711 62 03 06-17

 

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