Heute hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, die oberste Atomaufsichtsbehörde der Schweiz, bekannt gegeben, dass das fast fünfzig Jahre alte Atomkraftwerk Beznau 1 trotz vieler nicht behebbarer Materialfehler im Reaktordruckbehälter wieder ans Netz gehen darf.
„Dass das Uralt-AKW Beznau 1 trotz der bekannten Sicherheitsprobleme heute wieder eine Betriebsgenehmigung bekommen hat, ist ein verantwortungsloser Vorgang“, sagt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND in Baden-Württemberg. „Statt immer weiter Atommüll zu produzieren, dessen Entsorgungsfrage auch in der Schweiz völlig ungelöst ist, und die Bevölkerung weiterhin der Bedrohung durch einen Schrottreaktor auszusetzen, sollte Beznau 1 endlich endgültig eingemottet werden.“
Das an der Aare, einem direkten Zufluss des Rhein, stehende AKW Beznau 1 ging im Juli 1969 in Betrieb und ist damit nach den beiden indischen Blöcken Tarapur 1 und 2, die wenige Monate zuvor hochgefahren wurden, das drittälteste Atomkraftwerk der Welt. Der Standort von Beznau 1 liegt etwa fünf Kilometer von der Grenze nach Deutschland entfernt.
Kontakt für Rückfragen:
- Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e. V., sylvia.pilarsky-grosch(at)bund.net
- Fritz Mielert, Referent für Umweltschutz, fritz.mielert(at)bund.net