BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Feuersalamander

Sein Name geht auf einen gruseligen und grausamen Aberglauben zurück. Die Menschen im Mittelalter warfen Feuersalamander haufenweise ins Feuer. Sie dachten, dass ihr Hautsekret tatsächlich Brände löschen könnte. Zum Glück stehen die Tiere heute unter Naturschutz.

Ein Feuersalamander Da Feuersalamander gerne an regnerischen Tagen unterwegs sind, bezeichnet man sie auch als "Regenmännchen".  (Charlotte Oberteis)

Die Feuersalamander-Weibchen werden etwas größer als die Männchen. Ausgewachsene Tiere werden 14 bis 17 Zentimeter, selten auch 23 Zentimeter lang. Unverkennbar sind sie durch ihre gelben Flecken und Streifen auf schwarz glänzender Haut. In Baden-Württemberg kommt hauptsächlich die gestreifte Unterart Salamandra salamandra terrestris vor. Das Fleckenmuster eines jeden Tieres ist einzigartig und unveränderlich, wie der Fingerabdruck beim Menschen. Doch auch ganz schwarze oder ganz weiße Tiere kommen vor.

Wie leben Feuersalamander?

Feuersalamander mögen es gerne feucht und schattig. Sie leben in Laubmischwäldern mit kühlen Quell-Bächen und -Tümpeln. Sie gehen bevorzugt bei warmem Regen auf Jagd. Auf ihrem Speiseplan stehen Bachflohkrebse, Schnecken, Würmer und nicht allzu flinke Insekten. Ihre Beute nehmen sie vor allem über den Geruch wahr.

Bei der Paarung nimmt das Männchen das Weibchen Huckepack und legt das Samenpaket auf den Waldboden ab. Frau Feuersalamander nimmt den Samen in sich auf und kann ihn sogar mehrere Jahre in sich behalten. Somit kann es auch in Jahren ohne Paarung Nachwuchs geben. Anders als bei den meisten Amphibien legen die Salamander die Eier nicht in einer gallertartigen Hülle ab.

Die Eihüllen platzen bei der Geburt auf und die Jungtiere werden als Larven mit Kiemen geboren. Etwa 30 Larven legt das Weibchen pro Jahr in einem schattigen Bach im Wald ab. In den darauffolgenden Monaten entwickeln sich die Larven zu Salamandern, die an Land leben. Erst nach mehreren Jahren sind die Salamander geschlechtsreif. Sie paaren sich zwischen März und September.

Das schwarz-gelbe Muster hat sich als unappetitlich bei Fressfeinden eingeprägt. Denn die Haut des Salamanders sondert ein Sekret ab, das giftig ist, Bakterien abtötet und auf den Schleimhäuten der Angreifer brennt.

Während der kalten Jahreszeit fallen die Amphibien in Winterstarre. Zuvor suchen sie dafür frostsichere Plätze zwischen Baumwurzeln oder Höhlen auf. Gelegentlich überwintern sie auch in feuchten Kellerräumen.

Wo kommen Feuersalamander vor?

Feuersalamander streifen gerne durch Laub- und Laubmischwälder mit kühlen Bächen. Weniger mögen sie Nadelwälder. Inmitten von Totholz, unter Steinen, zwischen Baumwurzeln finden sie ihre Verstecke. In Deutschland kommen Feuersalamander vor allem im Westen, der Mitte und im Südwesten vor.

Sind Feuersalamander gefährdet?

Im Südwesten Deutschlands leben relativ viele Feuersalamander. Daher kommt Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung für den schwarz-gelben Lurch zu. Nach der Roten Liste gilt er als gefährdet. Schuld daran ist der Verlust seines Lebensraums, durch beispielsweise die Verschmutzung oder Trockenlegung von Quellen.

Im Autoland Baden-Württemberg werden Straßen oft zu Todesfallen. Und auch die Aufforstung mit reinen Nadelbäumen belasten den Feuersalamander.

Seit ein paar Jahren breitet sich zudem ein Amphibien-Hautpilz namens Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) in Mitteleuropa aus. Weil er zum Massensterben von Feuersalamandern führen kann, wird er auch „Salamanderfresser“ genannt.

Feuersalamander stehen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Und was tut der BUND für den Schutz der Amphibien?

Der BUND setzt sich für den Feuersalamander ein

  •  durch den Schutz und die Erweiterung naturnaher Wälder,
  •  durch die Renaturierung von Gewässern, 
  •  durch den Waldverbund, der den Tieren sicheres Wandern ermöglicht.
     
  • Ehrenamtliche setzen sich bei Kommunen für feste Querungshilfen an Straßen ein.
  • Weitere BUND-Aktive errichten Amphibien-Schutzzäune und tragen die Tiere über die Straßen.

Unnützes Wissen 

  • Feuersalamander können sehr alt werden. In der freien Natur zwischen 15 und 25 Jahre. In Gefangenschaft sogar bis zu 50.
  • Feuersalamander sind eher gemächliche Tiere, die aber gut klettern können.
  • Da Feuersalamander gerne an regnerischen Tagen unterwegs sind, bezeichnet man sie auch als "Regenmännchen".

Beobachtungstipp

Einem Feuersalamander zu begegnen, ist wirklich Glückssache. Denn die Tiere gehen gerne nachts und bei Regen jagen. Also dann, wenn es uns Menschen eher weniger in den Wald zieht. Am Morgen kehren sie meist in ihre Verstecke zurück.

Bei lang anhaltenden Regenfällen sind sie aber auch tagsüber auf Nahrungssuche. Von Mai bis November haben wetterfeste Wanderfreund*innen eine Chance, ihnen zu begegnen.

Über das Foto

Feuersalamander  (Charlotte Oberteis)

Ein Foto und seine Geschichte:  

Die Postkarte (links) des Feuersalamanders „Für Dich bin ich Feuer und Flamme“ können Sie beim BUND Baden-Württemberg bei presse.bawue(at)bund.net bestellen.

Charlotte Oberteis hat die beeindruckende Nahaufnahme eines Feuersalamanders während einer Wald-Wanderung bei Althütte im Rems-Murr-Kreis gemacht und 2019 beim Fotowettbewerb natürlich Baden-Württemberg eingereicht.

Über ihr Foto sagt sie: „Die ganze Familie wollte bei dem Ausflug in die Natur unbedingt einen Salamander sehen. Unser kleines Abenteuer in die „Wildnis“ hat uns viele verborgene Orte gezeigt. Belohnt hat uns schließlich dieser kleine Kerl, der sich uns mutig entgegengestellt hat.“ Das Foto kam auf den 5. Platz. Es wurden mehr als 700 Fotos eingereicht.

BUND-Bestellkorb