Wichtig sind für Vögel, Fledermäuse und Insekten alte Bäume mit Höhlen und Rindenspalten. Deshalb sollten auf Streuobstwiesen fünf bis zehn Prozent der Bäume alte nicht mehr ertragsfähige Bäume sein. Apfelbäume sind besonders wertvoll, weil sie leichter als andere Arten Baumarten Höhlen ausbilden.
Damit viele verschiedene wild wachsende Blumen blühen können, sollte die Wiese je nach Aufwuchs ein bis drei Mal im Jahr gemäht und abgeräumt werden. Alternativ ist auch eine extensive Beweidung positiv für die Artenvielfalt. Extensive Beweidung bedeutet, dass die Tiere nur kurz die Fläche beweiden und dazwischen lange Ruhezeiten liegen, in denen sich die Vegetation von Verbiss und Tritt erholen kann. Die blühenden Wiesen und Weiden sind unverzichtbar für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Blüten besuchende Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel und andere größere Tiere sind.
Stickstoffdüngung reduziert die Blütenvielfalt auf Wiesen und Weiden stark und sollte, wenn überhaupt, höchstens nur im Kronenbereich der Bäume erfolgen.
Flächenverbrauch und Rückgang der Streuobstwiesen
Früher lagen Streuobstwiesen als Grüngürtel um Dörfer und Städte herum. Seit 1965 wurden jedoch in Deutschland über 80 Prozent und in Baden-Württemberg über 50 Prozent der Streuobstwiesen überbaut oder in Obstplantagen, Wiesen und Äcker ohne Bäume umgewandelt. Und immer noch müssen jeden Tag Streuobstwiesen weichen: für Straßen, Wohn- und Gewerbegebiete.
Darum setzen sich viele BUND-Aktive für den Erhalt alter Streuobstbäume und von Streuobstwiesen ein.