BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Marsch der Millionen

14. März 2018 | Artenschutz (BW), Flüsse & Gewässer, Biotopverbund (BW)

Die Sonne gibt den Startschuss: Wenn sich im Frühling der Boden auf sechs Grad oder mehr erwärmt, erwachen Millionen Fröschen, Kröten und Molche.

Eine Erdkröte auf Wanderschaft im Gras. Eine Erdkröte auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern.  (Jörg Fortak / BUND Baden-Baden)

In der Rheinebene kann es schon mal Mitte Januar passieren, in anderen Teilen Baden-Württembergs beginnt die Wanderung im Februar. Die Frösche, Kröten & Co. wandern oft kilometerlang vom Herbst- und Winterquartier zum Laichgewässer. Meist suchen sie den Teich, Tümpel oder Wassergraben auf, in dem sie selbst auf die Welt gekommen sind. Spring- und Grasfrösche sind die ersten, oft schon im Januar. Dann kommen Molche und später Erdkröten.

Im Autoland Baden-Württemberg verläuft zwischen den Herbst- und Winterquartieren und den Laichgewässern im Tal häufig eine Straße. Vielerorts kommt es zu regelrechten Massakern. Auf seltene Vögel und bunte Schmetterlinge achten viele; die unscheinbareren Amphibien kommen oft unter die Räder. 

Über fünf Millionen Tiere gerettet

Engagierte Menschen in BUND-Gruppen verhindern, dass Tausende von Fröschen, Molche oder Kröten von Autos überfahren werden. Über 50 BUND-Ortsverbände in Baden-Württemberg engagieren sich. Über fünf Millionen haben BUND-Gruppen seit den 1970er Jahren gerettet.

Mancherorts nahmen die Amphibien sogar zu. Verbunden damit ist der Kampf gegen immer neue Straßen in sensiblen Bereichen. Beim Aus- und Neubau helfen Amphibientunnel. Über 200 solcher Tunnel in Baden-Württemberg gehen auf die Initiative von BUND-Gruppen zurück.   

Vielfältige BUND-Aktivitäten

Amphibienschutz beschränkt sich heute nicht auf Krötensammeln an Straßen. Die Menschen im BUND kümmern sich um Erhalt und Verbesserung der Lebensräume und Laichgewässer der Amphibien, zu denen auch Unken, Molche und Salamander gehören. Zu diesen Maßnahmen gehören: 

  • Lebensraumschutz: Erhalt und die Neuschaffung von Überschwemmungsflächen, ist die wichtigste Aufgabe.
  • Nicht nur Wiesen: Kleinparzellierte Ackernutzung in Talauen mit vegetationsfreier Pfützen für Gelbbauchunke, Kreuz- und Wechselkröte.
  • Zahlreiche Tümpel trocknen aus: Viele Gruppen bringen Amphibienlaich in neu angelegte Teiche, um deren Besiedlung zu fördern.
  • Die Neuanlage von Gewässern

Aktiv werden

In vielen Städten und Gemeinden führen BUND-Gruppen Aktionen für Amphibien durch. BUND-Gruppen finden Sie hier.

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb