BUND Landesverband
Baden-Württemberg

BUND warnt vor zunehmendem Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

09. September 2020 | Flächenschutz (BW), Flächenverbrauch (BW), Lebensräume, Naturoasen schützen (BW), Naturschutzpolitik (BW), Verkehr (BW)

BUND-Kommentar zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes

Der Umweltschutzverband fordert die Landesregierung auf, sich für eine Abschaffung von § 13b BauGB einzusetzen.

Tag für Tag werden in Baden-Württemberg 4,8 Hektar Flächen verbraucht. Das waren im gesamten Jahr 2019 rund 2490 Fußballfelder. Grund dafür ist vor allem die vermehrte Neuausweisung von Wohnbauflächen. „Die Fläche Baden-Württembergs ist endlich. Und trotzdem wird immer mehr versiegelt oder in anderer Form verbraucht. Das Ziel muss sein, den Flächenverbrauch langfristig auf Netto-Null zu reduzieren und nicht immer mehr Fläche der Natur abzuknapsen. Die Landesregierung und die Kommunen müssen hier energischer handeln“, kommentiert Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, die heute vom Statistischen Landesamt vorgestellten neuen Daten.

Wertvolle Fläche verbraucht statt günstigen Wohnraum geschaffen

„Als wesentliche Ursache des Anstiegs sehen wir die Praxis vor allem in den kleineren Kommunen, unter dem Vorwand der Schaffung dringend notwendigen Wohnraums wieder verstärkt Einfamilienhausgebiete auf der grünen Wiese auszuweisen. Begünstigt wird diese Entwicklung durch § 13b Baugesetzbuch, der es den Kommunen im Außenbereich erlaubt, ohne Umweltprüfung und ohne Ausgleichsmaßnahmen beschleunigt Wohnbauland auszuweisen. Damit wird kein preisgünstiger Wohnraum geschaffen, sondern nur wertvolle Fläche verbraucht. Wir fordern die Landesregierung auf, beim Bund im Zuge der laufenden Novellierung des Baugesetzbuches auf eine Abschaffung von § 13b BauGB hinzuwirken und gegenüber den Gemeinden schärfere Vorgaben durchzusetzen“, erklärt Brigitte Dahlbender.

Der BUND unterstützt ausdrücklich die Anstrengungen des Landes und der Kommunen, im Innenbereich neuen preisgünstigen Wohnraum in Form von Mehrfamilienhäusern zu schaffen. „Die aktuellen Entwicklungen der beschleunigten Flächenausweisungen für Einfamilienhäuser am Ortsrand sind aber kontraproduktiv und nicht geeignet, die Wohnungsnot im Land zu beseitigen“, beschreibt die BUND-Landesvorsitzende.

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