BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Schluss mit Plastik!

07. Juni 2018 | Nachhaltigkeit, Suffizienz

Mit 12,6 Millionen Tonnen verbraucht in Europa kein anderes Land soviel Plastik wie Deutschland. An Plastiktüten verbraucht der Durchschnittsdeutsche 45 Tüten pro Jahr.

Plastikverpackungen vor orangenem Hintergrund Sechs Millionen Tonnen Müll – das meiste davon Plastik – landen jedes Jahr im Meer!  (PolaRocket / photocase.de)

Obwohl sie seit Juli 2016 in Geschäften bezahlt werden müssen, werden jährlich 3,6 Milliarden Plastiktüten in Deutschland verbraucht – mit einer durchschnittlichen Gebrauchsdauer von nur 25 Minuten. Auch als Müll- oder Frischhaltebeutel findet man Tüten aus Polyethylen in fast jedem Haushalt. Dabei vergeuden die aus Erdöl hergestellten Tüten nicht nur Ressourcen. Sie belasten auch in anderer Beziehung die Umwelt.

Plastiktüten sind biologisch nicht abbaubar, alte Tüten werden verbrannt. Dabei werden klimaschädliche und giftige Substanzen wie Formaldehyd und Phenole freigesetzt. Hinzu kommen unzählige Tüten, die falsch entsorgt werden und als Müll in der Natur zurückbleiben und nicht verrotten.

Der Plastikmüll gefährdet auch viele Tiere an Land und im Wasser. Meerestiere oder Seevögel ersticken an Plastikresten. In England, Australien, San Francisco, Tansania und Ruanda sind Tragetaschen aus Polyethylen mittlerweile verboten.

Stofftaschen statt Plastiktüten

Nehmen Sie keine Plastiktüten beim Kauf von Produkten mehr an, auch keine aus sogenanntem "Bioplastik", denn auch diese Tüten enthalten einen geringen Anteil einfacher Polymere, die im Kompost als gefährliche Kleinstbestandteile zurückbleiben. Verzichten Sie auch auf die Plastiktüten für Obst und Gemüse.

Besorgen Sie sich einfach ein bis zwei Jutebeutel, die Sie in Ihrem Rucksack oder in Ihrer Handtasche mitnehmen. Die Beutel können Sie bei jedem Einkauf wieder nutzen. Sie sind belastbar, können (wenn nötig) gewaschen und viele Jahre wiederverwendet werden. Auch Körbe können einen gute Alternative zur Plastiktüte sein.

Die Öko-Bilanz der Alternativen fällt im Vergleich zu Plastiktüten immer besser aus: Der Wasserverbrauch und die Freisetzung von Treibhausgasen sind bei Herstellung und Entsorgung wesentlich geringer als bei Kunststoffbeuteln.

ÖkoTipps zur Müllvermeidung - kurz und bündig

Plastiktüten vermeiden

3,6 Milliarden Plastiktüten werden jährlich in Deutschland verbraucht – und landen danach meistens sofort im Müll. Wenn Sie etwas gegen diese Verschwendung tun wollen, nehmen Sie keine Plastiktüten beim Kauf von Produkten mehr an, auch kein sog. "Bioplastik", sondern besorgen Sie sich einfach ein bis zwei Jutebeutel, die Sie in Ihren Rücksäcken oder Hand¬taschen mitnehmen. Die Beutel können Sie bei jedem Einkauf nutzen und wieder nutzen und wieder nutzen und wieder nutzen... Verzichten Sie auch auf die Plastiktüten für Obst und Gemüse! Und tun Sie sich und der Umwelt damit Gutes!

Plastikverpackungen im Laden lassen

Sollen Sie nicht um Plastikverpackungen rumkommen. Verpassen Sie dem Handel einen Denkzettel und lassen Sie die Umverpackungen für Obst und Gemüse oder anderer Produkte einfach im Laden! Das ist Ihr gutes Recht: Der Handel muss hierfür entsprechende Sammelboxen zur Verfügung stellen. So werden Sie nicht zum Abfalltransporteur, Ihre Plastikmülltonne bleibt leer und sowohl Handel als auch Hersteller müssen sich dem Problem stellen.

Mehrweg statt Einweg

Verzichten Sie wo es geht, z.B. bei Milchprodukten oder Getränken, auf Einwegverpackungen und greifen Sie stattdessen zu Mehrweg-, sprich Glasbehältern. Wenn Sie unterwegs sind, kaufen Sie keine Getränke in Plastikflaschen und achten Sie grundsätzlich beim Neukauf von Produkten darauf, dass sie möglichst nicht aus Plastik bestehen.

Kosmetik ohne Mikroplastik

Verzichten Sie auf Kosmetikprodukte, die winzige Plastikteilchen (so genanntes Mikroplastik) enthalten. Diese werden z.B. in Peelings, Duschgels oder Hautcremes eingesetzt. Um Kosmetika mit Plastikpartikeln zu erkennen und zu vermeiden, laden Sie sich einfach unsere Tox-Fox-App herunter. Der Produkt-Check Kosmetika prüft nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik.

Einfach mal aufräumen

Gutes tun können Sie auch, indem Sie herumliegenden Plastikmüll, den es ja leider überall in der Landschaft und in den Städten gibt, einsammeln und entsorgen! Das sieht schöner aus und schont die Umwelt, da der Plastikmüll so nicht jahrhundertelang vor sich hin modert und Tiere und Kleinstlebewesen vergiftet.

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