BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Naturbeobachtungs-Tipp: Der Fuchs

26. Januar 2024 | Artenschutz (BW)

Im Winter können Naturfreund*innen jedes Jahr einem einzigartigen Hörspiel lauschen: dem Paarungsruf der Füchse.

Portrait eines Rotfuchses Im Januar geht der Fuchs auf Partnersuche.  (Cornelia Arens / klickfaszination.de)

Der heimische Rotfuchs ist eigentlich ein dämmerungs- und nacht­aktives Tier. Doch wenn Reineke Fuchs auf Freiersfüßen geht, ändert sich das.

Im Januar und Februar hat man besonders nach Neuschnee die Chance, Füchse auch tagsüber zu beobachten. Wenn sie auf Partnersuche sind, stoßen Füchse ein heiseres Bellen aus. Diese weithin hörbare Folge von drei bis sechs kurz hintereinander geäußerten Lauten, hilft ihnen einander zu finden. Wie das klingt, kann man sich beim Wildtierportal Baden-Württemberg anhören.

Keckern, Kreischen, Winseln: Geräuschvolles Werben

Haben sich dann Weibchen (Fähe genannt) und Männchen (Rüde) gefunden, bleiben sie so lange zusammen, bis die Tage gekommen sind, an denen die Weibchen empfängnisbereit sind. Oft kommt es auch vor, dass sich mehrere Rüden um ein Weibchen bemühen: das wird geräuschvoll begleitet von einem Keckern, einem durchdringenden, lauten Kreischen. Die rangniederen Tiere unter­werfen sich ranghöheren Füchsen mit einem hochfrequenten Winseln.

Riechprobe zum Kennenlernen

Nicht nur durch Laute, auch durch Duftmarken nehmen die Tiere Kontakt zueinander auf. An der Schwanz­ober­seite befindet sich die Veilchendrüse oder Viole, die einen veilchenähnlichen Geruch abgibt und der Identifikation und Verständigung bei der Begegnung zweier Artgenossen dient. Gerade zur Paarungszeit kann man besonders häufig beobachten, wie sich Füchse an den Violen beschnuppern, wenn sie aufeinandertreffen.

Unser Beobachtungstipp

In Baden-Württemberg sind Füchse flächendeckend verbreitet und  haben längst auch die Stadt als Lebensraum für sich entdeckt und erobert. Die Chancen, einen Fuchs auch in Parks, Friedhöfen, Wohngebieten oder Schrebergärten beobachten zu können, stehen also gut. Denn der Fuchs ist ein Gewohnheitstier und benutzt auf dem Weg in sein Jagdrevier und zurück gerne die gleichen Routen, die auch als Fuchspass oder -wechsel bezeichnet werden. Wer einen dieser geschützten Fuchspässe entdeckt hat, kann „sein“ Tier also regelmäßig beobachten. Im Schnee sind die Fußabdrücke besonders gut zu erkennen. Diese sind in etwa so lang wie ein Streichholz, oval und man erkennt einen Handballen mit vier Zehen und Krallen.

Achtung: Abstand halten und nicht füttern

Dabei gilt: Auch "Stadtfüchse" sind Wildtiere. Deshalb bitte weder füttern noch versuchen, sie zu zähmen. Auch Katzenfutter sollte nicht unbeaufsichtigt ins Freie gestellt werden und Abfall¬eimer gut verschlossen sein. Nur so kann möglichen Konflikten mit dem Fuchs im Siedlungsraum, wie beispielsweise der Übertragung von Krankheiten, vorgebeugt werden.

Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin). 

 

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