Amphibien schützen – Vorsicht auf den Straßen

03. Mai 2018 | Artenschutz (BW), Lebensräume

Heute retten über 50 BUND-Gruppen im Südwesten Frösche, Kröten und Molche vor dem Verkehrstod und kümmern sich um Erhalt und Verbesserung ihrer Lebensräume.

Bergmolch auf Blatt An manchen Orten sterben bis zu 70 Prozent der kleinen Wanderer bei der Überquerung einer einzigen Straße.  (Carola Scholz)

Nach den strengen Frosttagen lockt das anhaltende, warme Frühlingswetter Frösche, Kröten und Molche aus ihren Winterverstecken. Es ist Paarungszeit. Sie wandern mit Beginn der nassen, lauen Frühlingsnächte von ihren Überwinterungsorten in Wäldern, Parks und Gartengebieten oft über mehrere Kilometer zu den Laichgewässern. Besonders gute Laichgewässer ziehen mehrere hundert bis einige tausend Amphibien an.

Auf ihrer Wanderung müssen die Tiere jedoch oft Straßen überqueren – eine große Gefahr für sie. An manchen Orten sterben  bis zu 70 Prozent der kleinen Wanderer bei der Überquerung einer einzigen Straße. Entweder werden sie überfahren oder es tötet sie der Luftdruck, der durch schnell fahrende Autos verursacht wird. Ganze Populationen können auf diese Weise umkommen.

Vorsicht beim Autofahren

Nehmen Sie im Frühjahr beim Autofahren Rücksicht. Auf Strecken, die bei Amphibien beliebt sind, stehen oft Hinweisschilder mit Froschsymbol. Vor allem in regnerischen Morgen-, Abend- und Nachtstunden bei milderen Temperaturen sollten Sie besonders aufmerksam sein und Tempolimits einhalten. Wir empfehlen, in den Gebieten nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde – möglichst sogar noch langsamer – zu fahren, da so der tödliche Luftstrom am Fahrzeug verhindert wird.

Dauerhafte Hilfe bieten zwar fest installierte Zäune und Amphibientunnel, doch sind diese nicht überall machbar. An solchen Stellen setzen Naturschützer des BUND auf mobile Zäune: Die Amphibien suchen entlang der Absperrung einen Durchschlupf und landen dabei in Eimern, die in regelmäßigen Abständen ebenerdig im Boden versenkt sind. Auch zahlreiche andere Kleintiere wie Eidechsen werden hierdurch gerettet.

Ehrenamtliche Helfer*innen des BUND sowie andere Freiwillige tragen die Tiere in den Eimern dann auf die andere Straßenseite und lassen sie wieder frei.  Deshalb ist es sehr wichtig, dass Autofahrer*innen auch in Gebieten mit Krötenzaun runter vom Gas gehen, um die Helfer am Straßenrand nicht zu gefährden. Blinklampen und/oder Warnschilder sowie örtliche Tempolimits weisen auf die Sammelgebiete hin.

Wenn Sie sich engagieren und den Kröten, Fröschen und Lurchen helfen möchten, können Sie sich an die örtlichen BUND-Gruppen wenden.
 

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