BUND-Aktive retten seit über 20 Jahren im Jestetter Wangental Erdkröten, Springfrösche und Bergmolche. Mit Zäunen entlang der Fahrbahn tragen sie die Amphibien sicher über die Straße. So spielt es sich jedes Jahr im Frühjahr an vielen Orten in Baden-Württemberg ab: Bergseits oftmals im Wald liegen die Lebensräume der Amphibien, diese verlassen sie nur zum Eier ablegen. Hierfür wandern sie mehrere Kilometer zu den Teichen, Gräben oder Tümpeln, in denen sie oftmals selbst geboren wurden und aufwuchsen. Zwischen den nahrungsreichen Lebensräumen und dem Geburtsgewässer liegt oftmals eine Straße.
In den 1970er Jahren drohte vielen Beständen wandernder Amphibien das Aus. So bauten BUND-Aktive Krötenzäune, gruben neue Gewässer oder sanierten sie. Baden-Württemberg weit haben BUND-Gruppen über 100 Tunnel zum Schutz der Tiere errichtet. Mit Erfolg: Landesweit sind die meisten Amphibien-Bestände heute gerettet.
Fast zehn Jahre lang hakte der BUND bei den Behörden nach. Ende 2015 dann sind die Straßen im Wangental mit 20 Tunnel ausgestattet worden. Die Europäische Union hat die Bauten zu 60 Prozent gefördert. Nun sind die BUND-Aktiven in Jestetten gespannt: Wie viele der Tiere werden den neuen unterirdischen Wanderweg annehmen? Zumindest zeigen Erfahrungen an anderen Orten, dass Fachleute und Planungsbüro gelernt haben und über die Tunnel viele Amphibien gerettet werden konnten.
Auch in Salem im Bodenseekreis wurden 2015 Amphibientunnel dank BUND gebaut. In Radolfzell ist im April 2016 Baubeginn.