Im Vorfeld der Weltklimakonferenz im November in Bonn hat der BUND heute (21.10.) mit 50 Aktiven am Kohlekraftwerk in Mannheim für mehr Klimaschutz demonstriert. „Deutschland wird absehbar und mit Bestätigung der Umweltministerin die Klimaschutzziele verfehlen. Wir fordern Ehrlichkeit bei den Klimaverhandlungen und appellieren an Bundeskanzlerin Merkel sich nicht nur auf internationalen Konferenzen als Klimaschützerin zu geben und in Wahrheit im eigenen Land zu wenig für den Klimaschutz zu tun“, erklärt BUND Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch.
In Europa werden vier der fünf klimaschädlichsten Kohlekraftwerke in Deutschland betrieben. „In dieser Legislaturperiode muss ein Ausstiegsfahrplan für Kohlekraftwerke entwickelt werden, der einen Kohleausstieg deutlich vor 2030 beschreibt und verbindliche Umsetzungsschritte dafür vorsieht. Die dreckigsten 20 Kohlekraftwerke müssen sofort stillgelegt werden“, fordert Pilarsky-Grosch. Entschädigungen und Strukturbeihilfen darf es nur geben, wenn der Ausstieg schneller als bisher geplant vorgenommen wird.
Die Aktion in Mannheim richtet eine klare Botschaft an die Regierenden bei der Weltklimakonferenz, Beschlüsse für einen besseren Klimaschutz zu fassen und verbindliche Vereinbarungen für die Beendigung der Kohleverbrennung zu treffen. „Block 9 des Großkraftwerk Mannheim soll nach Betreiberangaben über das Jahr 2050 hinaus am Netz bleiben. Dies ist eine Kampfansage an alle, die Klimaschutz ernst nehmen. Das Großkraftwerk Mannheim stellt den eigenen Profit über das Wohl der Bevölkerung“, sagt Tobias Staufenberg, Regionalgeschäftsführer des BUND Rhein-Neckar-Odenwald.
Am Klimaaktionstag am 21. Oktober gibt es deutschlandweit Aktionen (Koblenz, Mainz, Berlin, München) vom BUND und anderen Organisationen.
Kontakt für Rückfragen:
- Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, sylvia.pilarsky-grosch(at)bund.net
- Tobias Staufenberg, Regionalgeschäftsführer BUND Rhein-Neckar-Odenwald, tobias.staufenberg(at)bund.net
Hintergrund
Vom 6. bis zum 17. November 2017 findet in Bonn die 23. Weltklimakonferenz statt. Ein Bündnis, das Klima- und Umweltschutz-, Bürgerrechts- und kirchliche Organisationen sowie Entwicklungsverbände vereint, ruft am 4. November 2017 auf dem Münsterplatz in Bonn zur Demonstration "Kohle stoppen - Klima retten". Das Bündnis fordert von der neuen Bundesregierung die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und damit einen verbindlichen Fahrplan für einen schnellen, sozialverträglichen Kohleausstieg. Tausende Menschen werden diese Forderungen bunt und friedlich auf die Straße tragen. Am 21. Oktober finden bundesweit Vorabaktionen zur Demo statt. Der BUND ruft gemeinsam mit dem internationalen Netzwerk Friends of the Earth auf, sich an den Aktionen zu beteiligen.
- Weitere Infos auf: www.klima-kohle-demo.de/