Keine Wiederzulassung von Glyphosat

11. April 2016 | Landwirtschaft, Naturschutzpolitik (BW)

In wenigen Tagen treffen sich die Landesminister bei der Agrarministerkonferenz. Der BUND Baden-Württemberg fordert in einem öffentlichen Brief von Alexander Bonde gegen die Wiederzulassung des Pestizids zu stimmen.

Anlässlich der am 14. April stattfindenden Agrarministerkonferenz fordert der BUND Baden-Württemberg Alexander Bonde, Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in einem offenen Brief auf, gegen die Wiederzulassung des Pestizids Glyphosat zu stimmen.

Die EU-Zulassung für Glyphosat endet am 30. Juni 2016. Im März 2016 hatte die EU-Kommission keine Mehrheit für ihre Genehmigungsvorlage zu Glyphosat erhalten. Zu viele Mitgliedsstaaten waren skeptisch. Deutschland hat sich bei der Probeabstimmung am 8. März enthalten. Der nächste Abstimmungsversuch steht voraussichtlich Mitte Mai an

„Jetzt ist die Landesregierung gefragt, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um Mensch und Umwelt im Südwesten zu schützen. Der Einsatz von Glyphosat in Baden-Württemberg muss so weit wie möglich untersagt werden. Von Minister Bonde erwarten wir, seine Einflussmöglichkeiten wahrzunehmen und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bei der Agrarministerkonferenz davon zu überzeugen, gegen eine Wiederzulassung zu stimmen“, fordert Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg.

BUND-Aktion: 80.000 schreiben Protest-Mail

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich bislang noch nicht klar geäußert, wie Deutschland abstimmen wird. Und das, obwohl knapp 30.000 Bürgerinnen und Bürger ihn bei einer E-Mail-Aktion des BUND aufgefordert haben, die deutsche Position offen zu legen. In einer weiteren Aktion des BUND fordern fast 80.000 Menschen Minister Schmidt auf, in Brüssel gegen das gesundheitsschädliche Glyphosat zu stimmen.

Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend"

„Glyphosat ist für Mensch, Umwelt und Natur Gift. Krebsforscherinnen und –forscher der WHO haben Glyphosat als ‚wahrscheinlich krebserregend‘ eingestuft. Die Kollateralschäden, die Glyphosat in der Umwelt hinterlassen, sind unstrittig. Und beim Menschen konnte in mehreren Studien die Glyphosat-Belastung nachgewiesen werden. Die Wiederzulassung von Glyphosat muss verhindert werden“, so Dahlbender. „Bei einer Wiederzulassung verließe die EU ihre Prinzipien des vorsorgenden Umweltschutzes. Unweigerlich kommt die Frage auf: Ist diese Entwicklung ein Vorbote für das, was uns mit TTIP erwarten wird?“

Weitere Informationen:

  • Offener Brief zu Glyphosat  vom 11. April an Minister Alexander Bonde finden Sie hier.

Kontakt für Rückfragen:

  • Angela Koch, Referentin für Öffentlichkeits- und Pressearbeit BUND Baden-Württemberg, E-Mail: angela.koch(at)bund.net, Tel.: (0711) 620306-17

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