In der kalten Winterzeit ist es für Feldmäuse nicht immer einfach, an schmackhaftes Futter zu kommen. Die Hagebutte war dann doch nicht so lecker.
(Christoph Böhme)
Stuttgart. Baden-Württemberg ist ein reiches Land: Reich an Tier- und Pflanzenarten. Reich an Landschaftstypen. Reich an Naturschönheiten. Mit 53 Lebensraumtypen – wie den Mageren-Flachland-Mähwiesen oder Hochmooren – und mehr als 50.000 Tier- und Pflanzenarten beheimatet der Südwesten einen wertvollen Schatz. Doch dieser Reichtum ist bedroht. Jedes Jahr verschwinden viele Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich. Schaut man sich die Zahl der bedrohten Arten an, wird klar, dass die Lage ernst ist: Rund 40 Prozent der heimischen Tier- und Pflanzenarten sind hierzulande laut des Berichts zur Lage der Natur des Umweltministeriums gefährdet.
„Ein gewaltiges Artensterben ist im Gange. Und das auch direkt vor unserer Haustüre“, so Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg. „Mit dem Fotowettbewerb möchten wir die Naturschönheiten Baden-Württembergs präsentieren und vor allem das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung der Artenvielfalt stärken.“
Wettbewerb mit Spielraum für Kreativität
Das Motto reiches Baden-Württemberg bietet Spielraum für Kreativität. Es lohnt sich, auf Entdeckungsreise zu gehen und die reichen Naturschätze des Südwestens mit der Kamera einzufangen. Das sind die Bedingungen: Das Bild muss nachweislich aus Baden-Württemberg stammen. Die Tiere, Pflanzen und Pilze müssen in Wildnis leben. Fotos von Haustieren oder Pflanzen aus dem eigenen Garten sind also nicht geeignet. Die Fotos können bis zum 30. April 2022 eingereicht werden.
Die Gewinner*innen-Fotos werden am Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2022 veröffentlicht.
Wie kann ich mitmachen?
Teilnehmen können Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet.
Die Fotos können an web.bawue(at)bund.net geschickt oder in der Gruppe Wildes Baden-Württemberg gepostet werden. Bitte markieren Sie dann die Beiträge mit #reichesBaWue.
Bitte versehen Sie das Foto mit folgenden Angaben:
- Vorname und Name der*des Fotografin*en
- Adresse
- E-Mail
- Wo in Baden-Württemberg wurde die Aufnahme gemacht?
- Bildbeschreibung: Welches wilde Tier, welche Pflanze oderwelcher Pilz ist zu sehen? Vielleicht können Sie sich an die Aufnahmesituation erinnern und wie es war, als Sie das Foto gemacht haben?
Das eingereichte Bild muss mindestens 999 Pixel x 999 Pixel groß sein. Die Dateigröße darf 5 Megabyte nicht überschreiten. Es können auch Fotoabzüge per Post an die BUND-Landesgeschäftsstelle, Kennwort „reiches Baden-Württemberg“, Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, eingesendet werden.
Was kann ich gewinnen?
- 1. Preis: Ein Wochenende auf der Schwäbischen Alb in einer Jurte, im Tipi oder Zirkuswagen als Gutschein des Hofgut Hopfenburg im Wert von 200 Euro. Sie bestimmen, wie und wann Sie dort übernachten wollen.
- 2. Preis: Ein Gutschein über 100 Euro aus dem BUNDladen.
- 3. Preis: Insektenführer aus dem Kosmos Verlag im Wert von 42 Euro.
- 4. Preis: Das Buch Liebst Du Kräuter und das Bastel-Set Blühendes Papier aus dem Kosmos Verlag im Gesamtwert von 25 Euro.
- Sonderpreis: Papertrophy Eichhörnchen zum Selberbasteln im Wert von 30 Euro.
Der Fotowettbewerb in Kürze:
- Was: Fotowettbewerb reiches Baden-Württemberg 2022
- Wann: Einsendeschluss ist der 30. April 2022. Bekannt gegeben werden die Gewinner*innen am 22. Mai 2022 am Tag der biologischen Vielfalt.
- Wie: Die Fotos können über die Wettbewerbs-E-Mail-Adresse eingereicht werden: web.bawue(at)bund.net oder in der Facebook Gruppe wildes Baden-Württemberg gepostet werden. Hierfür die Beiträge mit #reichesBadenWuerttemberg markieren.
- Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen: www.bund-bawue.de/Fotowettbewerb/Teilnahmebedingungen
Bildergalerie der TOP10 des Fotowettbewerbs buntes Baden-Württemberg
Platz 1: „Der Fotograf hat mit der Wiedehopf-Fütterung einen sehr seltenen Augenblick eingefangen. Denn normalerweise füttern die Männchen die Weibchen in den Bruthöhlen. Ein toller Anblick und ein brillantes Foto“, so die BUND-Jury. In Baden-Württemberg steht der Wiedehopf auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Nur etwa 110 bis 150 Vogelpaare brüten hier. Der Grund für den Rückgang der Art ist leider wie so oft der Verlust ihres Lebensraums durch die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden. Den Brutpaaren mangelt es aber auch an Nistplätzen, um ihren Nachwuchs aufziehen zu können.
(Foto: Sebastian Klein)
Platz 2: Der Rote Apollo ist eine vom Aussterben bedrohte Tagfalter-Art und in Baden-Württemberg nur noch auf der Schwäbischen Alb zu finden. Tatsächlich ist der Falter auch für die Foto-Sammlung des Fotografen eine Rarität: „An diesem Tag habe ich zum ersten Male einen Apollo gesehen. Kurze Zeit später dann gleich etwa 60 Exemplare; zwei davon ließen sich wunderbar fotografieren. Eine Sternstunde meiner Fotolaufbahn“, so der Fotograf aus Reutlingen.
(Foto: Martin Hust)
Platz 3: Eine Azurjungfer-Paarung dauert in der Regel 15 bis 30 Minuten. Die Libellen-Art ist in ganz Deutschland vielerorts vom Aussterben bedroht und steht in Baden-Württemberg auf der Roten Liste. Die Hauptgründe: der Rückgang ihres Lebensraums – insbesondere von Mooren - der hohe Eintrag von Nährstoffen in Gewässer infolge von Überdüngung und die Klimaerwärmung. Der BUND hat die Speer-Azurjungfer deshalb zur Libelle des Jahres 2020 gekürt. .
(Foto: Annette Möckel)
Platz 4: Feldmäuse müssen ständig fressen. Sie können nur maximal vier Stunden ohne Nahrung auskommen. Sie essen am liebsten Feldfrüchte, Samen, Kräuter und Gräser. Böhme schreibt über sein Bild: „In der kalten Winterzeit ist es für die Tiere in der Natur nicht immer einfach, an Futter zu kommen. Früchte sind Mangelware. Vielleicht schmeckt ja diese rote Frucht? Aber die Hagebutte war dann doch nicht ihr Ding.“
(Foto: Christoph Böhme)
Platz 5: Der Fotograf hat die beeindruckende Aufnahme einer Blaumeise im Flug gemacht. Die Jury begründet ihre Wahl: „Dem Fotografen ist ein außergewöhnliches Foto geglückt. Die Blaumeise fliegt direkt auf einen zu. So eine Perspektive hat man nicht häufig. Der Fotograf schafft es mit kurzer Verschlusszeit den gesamten offenen Federfächer im Flug einzufangen.“
(Foto: Hans-Peter Heneka)
Top 10: Die Kreuzotter ist eine von zwei Gift-Schlangen in Baden-Württemberg. Doch ist die Chance von der Kreuzotter gebissen zu werden, eher gering ist. Sie ist erstens ein sehr scheues Reptil und zu dem leider auch sehr selten, da stark gefährdet.
(Foto: Andre Schmidt)
Top 10: "Das Foto wurde dieses Jahr im heimischen Garten, in Bad Säckingen, geschossen. Lange musste ich warten, bis die Biene sich so in Pose gestellt hatte. Viele Stunden verbrachte ich auch dieses Jahr wieder beim Fotografieren
von Bienen", so die Fotografin.
(Foto: Susanne Schneider)
Top 10: „Die Ringelnatter, eine sehr seltene Besucherin des Gartenteiches. Eine äußerst spannende Situation. Langsam und vorsichtig nähert sich die Schlange dem Frosch, der sie allerdings schon bemerkt hat. In dem Augenblick, wo die Ringelnatter vorschnellt, bringt er sich mit einem Riesensatz in Sicherheit. Diesmal Pech für die Schlange. Glück für den Frosch“, so der Fotograf.
(Foto: Christoph Böhme)
„Immer wieder gehe ich mit meiner Kamera auf Entdeckungsreise und erfreue mich an Flora und Fauna. Auf dem Blütenwanderweg in Rohrbach habe ich den violetten Ölkäfer entdeckt. Diesen Käfer hatte ich zuvor nie zu Gesicht bekommen", so die Fotografin.
(Foto: Birgit Kohn)
Sonderpreis Artenvielfalt: Das Braunkehlchen ist eine Zugvogel-Art, die im April aus Afrika zu uns zurückkehrt, um dann hier zu brüten. Sein Nest baut der kleine Vogel am liebsten in Strauch- oder Krautschichten und legt dann von April bis Juni seine grünlich-blaue Eier. Ab August fliegt es wieder zurück. In den letzten Jahren ist die Art extrem zurückgegangen und mittlerweile vom Aussterben bedroht. Der Grund ist der Verlust seines Lebensraums beispielsweise durch Entwässerung und zu viel Düngung. Aber auch weil zu häufig und zur falschen Zeit gemäht wird, werden die Nester zerstört.
(Foto: Hans-Peter Heneka)
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