BUND Landesverband
Baden-Württemberg

BUND zum Auftakt des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“

28. Juni 2022 | Dialogforum (BW), Flächenschutz (BW), Klimaschutz (BW), Klimawandel

Klimaschutz und Flächenschutz müssen im Zentrum des Dialogs stehen

Zum Auftakt des auf sieben Jahre angelegten Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ der Landesregierung am Mittwoch, den 29.06. in Fellbach fordert der BUND Baden-Württemberg, dass eine neue Baupolitik und Baukultur im Einklang mit den Klimaschutzzielen sowohl von Paris als auch des Landes stehen muss. „Der ökologische Fußabdruck des Bauens ist erdrückend, gelangt aber nur langsam ins Blickfeld der Politik. Der Bausektor verursacht weit mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen. Es greift zu kurz, den Focus nur auf das einzelne – möglichst nachhaltige - Bauwerk zu richten. Wir müssen das Problem sehr viel grundsätzlicher angehen und den Schwerpunkt darauf richten, den immensen Flächenverbrauch im Land zu reduzieren. Anders ist die Einhaltung der Klimaschutzziele nicht zu erreichen“, betont die BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch vor Beginn des Strategiedialogs. Der Aspekt des Flächenschutzes müsse gleichberechtigt neben den wichtigen Herausforderungen des bezahlbaren Wohnens und nachhaltiger Bauformen stehen.

Freiflächen als CO2-Speicher schützen

Beim Klimaschutz spielt der Schutz von Freiflächen eine wichtige Rolle, so der BUND. In Böden ist etwa viermal so viel Kohlenstoff vorhanden wie in der Atmosphäre. Werden Freiflächen jedoch bebaut, entweicht das in ihnen gespeicherte CO2 und belastet das Klima. Naturnahe und extensiv genutzte Böden sind dabei essentiell wichtig, denn sie binden am meisten CO2. Ein großer Anteil an organischem Kohlenstoff im Boden trägt außerdem zur Anpassung an Wetterextreme bei, denn solche Böden können Wasser besser speichern.
„Ein effektiver Schutz von Freiflächen als CO2-Senken – Ökosysteme, die mehr CO2 speichern, als sie abgeben - ist angewandter Klimaschutz. Die Landesregierung muss daher den Erhalt natürlicher CO2-Senken verbindlich in ihrem Strategiedialog verankern und mit einem konkreten Maßnahmenpaket unterfüttern. Gleiches gilt für einen Vorrang der doppelten Innenentwicklung, die Verhinderung weiterer Zersiedlung, autoverkehrsreduzierende Wohnformen und flächenschonende Gewerbegebiete. Das im Koalitionsvertrag festgelegte landespolitische Ziel, den täglichen Flächenverbrauch auf maximal 2,5 Hektar zu begrenzen und bis 2035 die Netto-Null zu erreichen, muss im Strategiedialog mit Leben gefüllt werden“, erklärt Pilarsky-Grosch.

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