Stuttgart. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Innenminister Thomas Strobl und Umweltministerin Thekla Walker haben sich heute (4.6.2024) in der Landespressekonferenz zum verheerenden Hochwasser in Baden-Württemberg geäußert. Dazu kommentiert Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg: „Inzwischen wissen alle, dass es durch den Klimawandel häufiger zu Starkregenereignissen und damit zu Hochwassern kommen wird. Um dem entgegenzuwirken, braucht es eine Vielzahl von Maßnahmen – etwa durch eine konsequentere Umsetzung der Klimaschutzpolitik im Land. Aber vor allem braucht es dringend ein Umdenken im Naturschutz.“ Die wichtigsten drei Maßnahmen aus Sicht des BUND sind:
- Die Versiegelung von Böden muss gestoppt werden. Unversiegelte Böden speichern Wasser, geben Regenwasser verzögert an Bäche und Flüsse ab und mindern so das Hochwasserrisiko. Diese sogenannte Retention des Wassers ist jedoch nur auf unbebauten Böden möglich.
- Die Bäche und Flüsse müssen renaturiert werden und mehr Raum bekommen, damit sie wieder in ihrem natürlichen Lauf fließen. Damit können sie mehr Wasser aufnehmen und ihre Fließgeschwindigkeit wird verringert.
- In der Landwirtschaft muss die Fähigkeit der Böden, Wasser zu speichern und versickern zu lassen, verbessert und der Wasserabfluss in Hanglagen gebremst werden. Das gelingt etwa durch Humusaufbau und Verbesserung der Bodenstruktur, indem Bodenlebewesen wie Regenwürmer aktiv gefördert werden. Der Wasserabfluss in Hanglagen kann durch Querbewirtschaftung oder Ackerrand- bzw. Grünstreifen gebremst werden.
Weitere Informationen
- Webseite des BUND Baden-Württemberg zum Flächenschutz
- Webseite des BUND Baden-Württemberg zu Flüssen und Gewässern
- Webseite des BUND Baden-Württemberg zu Landwirtschaft
Kontakt für Rückfragen
Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., sylvia.pilarsky-grosch(at)bund.net, 0172 / 83 44 294