BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Abnahme der CO2-Emissionen: „Aus einer einmaligen ,Verschnaufpause‘ muss ein dauerhaftes politisches Ziel werden“

16. September 2021

Kommentar zu den ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes zu den Kohlenstoffdioxidemissionen des Verkehrs in Baden-Württemberg im Jahr 2020

Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg haben die Kohlenstoffdioxidemissionen (CO2-Emissionen) im Verkehr im vergangenen Jahr um 14 Prozent abgenommen. Trotzdem ist der Sektor mit 33 Prozent weiterhin für einen großen Anteil an den CO2-Emissionen in Baden-Württemberg verantwortlich.

Dazu kommentiert Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg: „Dass durch Autos, Flugzeuge und andere Verkehrsmittel im vergangenen Jahr weniger gesundheitsschädliches CO2 ausgestoßen wurde, ist eine Wohltat für den Menschen, die Natur und die Umwelt. Gleichzeitig ist das nur eine kurze Verschnaufpause, da die Abnahme zu einem großen Teil auf die eingeschränkte Mobilität während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Die Zahlen des Statistischen Landesamts belegen aber eindeutig, dass weniger motorisierter Verkehr der entscheidende Faktor zu mehr Klimaschutz im Verkehr ist. Die Landesregierung muss alles daransetzen, dass aus einer einmaligen ,Verschnaufpause‘ ein dauerhaftes politisches Ziel wird. Das Motto muss lauten: Mehr Klimaschutz durch weniger Autoverkehr.“

Statt immer neue Straßen für immer mehr und größere Autos zu bauen, muss das Geld in klimafreundliche Alternativen investiert werden. Der BUND fordert von der Landesregierung in dem Zusammenhang, sich konsequent für weniger Autoverkehr einzusetzen. Dazu muss es attraktiver werden, Strecken zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Der gewaltige Investitionsbedarf lässt sich decken, indem die Straßenbaumittel reduziert und umgeschichtet werden, die Subventionierung des Autoverkehrs gestoppt und die Fördermittel für öffentliche Verkehrsmittel im Rahmen der Regionalisierungsmittel und des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes aufrechterhalten und erhöht sowie durch neue Finanzierungsinstrumente (beispielsweise Nahverkehrsabgabe, Citymaut) ergänzt werden.

„Einsparungen bei den Kohlenstoffdioxidemissionen im Verkehr sind ein riesiger Hebel im Kampf gegen die Erderhitzung“, betont Sylvia Pilarsky-Grosch. „Packen wir den Wandel hin zu einer umweltfreundlichen und sozial gerechten Mobilität an!“

 

Weitere Informationen:

Kontakt für Rückfragen:

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, Sylvia.Pilarsky-Grosch(at)bund.net

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