Projektkoordinator Wildkatzenwälder für Baden-Württemberg
Dominic Hahn
Was hast Du vor deiner Zeit beim BUND gemacht?
Ursprünglich komme ich aus einem anderen Bereich. Seit Sommer 2020 bin ich ausgebildeter Gymnasial-Lehrer für Biologie und Gemeinschaftskunde. Während meines Referendariats hat mich besonders der Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigt, der je nach Wille der Lehrkraft ein wichtiger Teil des Biologie- und des Gemeinschaftskundeunterrichts sein kann. Als Lehrer habe ich meine Rolle darin gesehen, junge Menschen für die biologische Vielfalt unseres Planeten zu begeistern, aber gleichzeitig unbedingt auf seine Verletzlichkeit aufmerksam zu machen. Im Gemeinschaftskundeunterricht war es mir im letzten Jahr wichtig, den von „Fridays-for-Future“ angestoßenen Diskurs auch im Klassenzimmer mit den Schüler*innen fortzusetzen, um deren Überzeugungen und Werte zu stärken.
Meine Abschlussarbeit habe ich übrigens an der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Umweltamt vor Ort über die Libellenvorkommen im Stadtgebiet geschrieben.
Wieso hast Du Dich dann für den BUND als Arbeitgeber entschieden?
Die Arbeit an der Schule ist mir wichtig und ich empfand sie als absolut sinnstiftend. Jetzt kann ich aber meine Arbeit direkt in den Schutz unserer Umwelt und Natur stecken. Ich freue mich, wieder eine klare politische Haltung zeigen zu dürfen, was an der Schule nicht so möglich ist. Außerdem bin ich leidenschaftlicher Biologe und ich bin froh, meine Fachkenntnisse beim BUND einbringen zu können.
Welches sind Deine Arbeitsschwerpunkte?
Seit November 2022 arbeite ich für unser BUND Projekt Wildkatzenwälder für Baden-Württemberg. Meine Aufgabe ist es Verbündete zu finden, die mit uns Waldränder zu guten Lebensräumen für Wildkatzen umgestalten. Mit unseren Lockstock-Monitorings suchen wir außerdem nach neuen Wildkatzenvorkommen in Baden-Württemberg. Meine Arbeit zielt darauf ab, die Wiederausbreitung der Wildkatze in Baden-Württemberg aktiv zu unterstützen.
Was machst Du persönlich zum Thema Nachhaltigkeit?
Ich glaube, einen konkreten Einfluss können wir allein schon über unser Konsumverhalten erreichen. Seit vielen Jahren kaufe ich nur noch biologische Nahrungsmittel und wenn möglich auch weitere Konsumgüter ökologisch. Das kommt unseren Insekten und der Natur zu Gute. Und auch bei Kleidung gibt es ja inzwischen ausreichende Möglichkeiten, nachhaltige und faire Produkte zu kaufen, die auch gut aussehen. Und auf meiner Radreise durch Europa habe ich festgestellt, wie weit man auch ganz ohne Auto oder Flugzeug kommt – nämlich in die Türkei, nach Portugal und nach Norwegen, die Rückreise inklusive. Etwas Zeit muss man mitbringen, aber in 13 Monaten kann man dann knapp 18.000 Kilometer und fast so viele Abenteuer schaffen.
Wie verbringst du deine freie Zeit am liebsten?
Meinen Urlaub verbringe ich gerne unter freiem Himmel mit dem Zelt. Dabei habe ich dann eine Kamera, um die Landschaften um mich zu fotografieren. Außerdem fahre ich gerne Fahrrad, eher aber um mich von A nach B zu bewegen, als um Leistungssport zu betreiben. Und ansonsten repariere ich gerne Dinge, zum Beispiel meine defekt gekaufte Espressomaschine, auf der sich inzwischen der beste Espresso zubereiten lässt.