Giftfrei im Kinderzimmer

08. Mai 2019 | Nachhaltigkeit, Kinder und Jugend (BW), Chemie, Suffizienz

Ökotest und Verbraucherzentralen warnen immer wieder: Kinderspielzeug ist oft mit giftigen Weichmachern versetzt, die gesundheitsschädlich sein können.

Person hält Handy mit BUND-Toxfox-App vor Fußball. Mit der ToxFox-App des BUND ganz einfach den Produkt-Check machen.  (Jörg Farys / BUND BV)

Unsichtbar, aber gefährlich. Gesundheitsschädliche Chemikalien, wie Weichmacher, sind in Spielsachen eigentlich verboten. Trotzdem werden diese Schadstoffe in Spielzeug und in anderen Alltagsprodukten nachgewiesen. Auch Verbraucherzentralen und Öko-Tests mahnen immer wieder: Beim Kauf von Kinderspielsachen aufpassen! Weichmacher (Phthalate) werden häufig eingesetzt, um Kunststoffe möglichst lange elastisch elastisch zu halten.


Etwa bei:

  • Plastikfiguren
  • Planschbecken, Schlauchbooten, Schwimmreifen und -flügeln, aufblasbaren Tieren
  • bedruckten Kindertextilien, Stoppersocken
  • Innenraumverkleidungen vom Kinderwagen, Wickelunterlagen

Wie wirken sich Weichmacher aus?

Einige Weichmacher können das Hormonsystem von Ungeborenen im Mutterleib und bei kleinen Kindern durcheinander bringen.

Wissenschaftler setzen Weichmacher mit verminderter männlicher Fortpflanzungsfähigkeit und verfrühter weiblicher Pubertät in Verbindung.

Wie kann ich Chemikalien in Kinderspielzeug vermeiden?

  • Gehen Sie immer der Nase nach: Stark riechende Plastikprodukte sollten Sie lieber im Regal lassen.
  • Vermeiden Sie PVC-haltige Produkte! ("Keine Spielerei mit der drei!")
  • Weniger ist mehr: Kaufen Sie lieber weniger, dafür qualitativ hochwertige Spielsachen.
  • Verbraucherzentralen testen regelmäßig  Spielzeug auf Weichmacher und andere Giftstoffe.

Stellen Sie die Giftfrage mit der ToxFox-App

Sie haben das Recht zu erfahren, ob Kinderprodukte gefährliche Substanzen enthalten. Der BUND hat mit dem ToxFox einen Produktcheck entwickelt, der Verbraucher*innen hilft, Kosmetik- und Kinderartikel auf Schadstoffe zu prüfen.

Unterwegs in Spielzeugläden oder zu Hause in Bad und Kinderzimmer: Barcode mit dem Smartphone scannen und hormonelle Schadstoffe erkennen. Der ToxFox gibt Auskunft über mehr als 80.000 Körperpflegeprodukte.

Jetzt neu: Leider enthalten auch Kinderspielzeuge Gifte, wie die  Analysen des BUND ergaben. Was also tun? Fragen! Denn Verbraucher*innen haben ein Auskunftsrecht. Wenn Kinderprodukte mit der ToxFox-App gescannt werden und noch keine Infos für den Artikel hinterlegt sind, können Nutzer*innen das ändern: Mit der Giftfrage an den Hersteller.

Die Hersteller sind gesetzlich verpflichtet, innerhalb von 45 Tagen offen zu legen, ob sein Produkt besonders gefährliche Stoffe enthält. Die Antwort fließt wiederum in der BUND-Datenbank ein und steht bei der nächsten Anfrage sofort zur Verfügung. Der ToxFox wird immer schlauer – und mit ihm seine Nutzer*innen.

Viel hilft viel: Fragen und Schadstoff-Infos sammeln

Gemeinsam sind Verbraucher*innen stark. Je mehr Menschen von ihrem Auskunftsrecht Gebrauch machen, desto schneller tragen wir Schadstoff-Infos über Kinderprodukte zusammen. Und desto auskunftsstärker wird der ToxFox. Mehr als eine Millionen Menschen nutzen bereits die App und scannen für mehr Transparenz und bessere Produkte.

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