Gelbbauchunken erreichen Körperlängen von vier bis fünf Zentimetern. Sie haben eine krötenähnliche Gestalt, aber einen deutlich flacheren Körper als diese. Die Oberseite der Tiere ist lehm- bis graubraun oder oliv und mit Warzen besetzt. Die Färbung der Unterseite sowie die Innenseite der Gliedmaßen, Finger und Zehen der Unken war einst namengebend, denn sie ist meist zu mehr als 50% gelb. Die übrige Fläche ist mit dunklen Flecken versehen. Die Männchen tragen zur Paarungszeit an den Unterarmen und an den zwei oder drei inneren Fingern dunkelbraune Brunftschwielen, die nach der Paarungszeit wieder hellbraun werden.
Stark gefährdete Tiere
Bei uns in Deutschland kommen Gelbbauchunken im Süden und Westen des Landes vor. Im Norddeutschen Tiefland sowie in den größten Teilen Ostdeutschlands fehlen die Tiere. Die nördliche Grenze der natürlichen Gesamtverbreitung befindet sich im niedersächsischen Weser-Leinebergland. Gelbbauchunken stehen in der Kategorie 2 (Stark gefährdet) der Roten Liste.
Die Unken haben eine enge Gewässerbindung. Ursprünglich waren sie in Bach- und Flussauen zuhause. Sie besiedelten hier die, in Abhängigkeit von der Auendynamik immer wieder neu entstehenden, temporären Kleingewässer. Aufgrund der Trockenlegung vieler Auen sind die Tiere heute auf vom Menschen geschaffene Ersatzbiotope angewiesen. So leben sie vor allem in Abgrabungen, auf Industriebrachen und auf Truppenübungsplätze mit temporären, wasserführenden Klein- und Kleinstgewässern. Auch Traktorspuren und Pfützen werden genutzt. In der Regel sind die Gewässer vegetationsarm und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden. Da die Tiere sehr Wärme liebend sind, findet man sie vorrangig in gut besonnten Gewässern. An Land suchen sie sich Verstecke unter Steinen, Totholz und in Spalten von Felsen. Sie sind überwiegend Bewohner des Berg- und Hügellandes.
Ihre überwiegende Nahrung sind Insekten wie Käfer, Schmetterlingsraupen, Ameisen und Mückenlarven. Auch Spinnen, Milben und kleinere Krebstiere werden verzehrt.
Melodiöse Sänger
Gelbbauchunken gehören zu den „Langzeitlaichern“. Ihre Fortpflanzungszeit beginnt im Mai und kann bis Juli/August dauern. Dabei wechseln einzelne Individuen durchaus auch mehrfach das Gewässer. Die Paarungsrufe der Männchen hört man im Spätfrühling und Frühsommer. Sie sind dumpf und melodiös aber recht leise, da die Tiere keine Schallblase besitzen. Die Weibchen legen bis zu 170 Eier, die sie in kleinen Klümpchen von meist 2 bis 20 Stück an untergetauchte Pflanzenteile heften. Die Kaulquappen schlüpfen bereits nach zwei bis drei Tagen. Die Dauer der Larvenentwicklung hängt von der Umgebungstemperatur ab. Unter günstigen Bedingungen von 18 bis 27 Grad kann die gesamte Metamorphose in ein bis eineinhalb Monaten abgeschlossen sein.
Bei Gefahr nehmen die Unken eine Schreckstellung ein. Arme und Beine werden hoch gehoben. Dadurch wird das Gelb ihrer Unterseite sichtbar. Parallel dazu wird der Rücken hoch gebogen. Diese konkave Haltung wird als „Kahnstellung“ oder „Unkenreflex“ bezeichnet. Sie soll Fressfeinde vor ihrem Hautgift warnen.
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