Herzstück Münsinger Hardt - Chance für Mensch und Landschaft
Im Jahr 2002 hat der BUND mit der Tagung "Die Truppe zieht ab, was nun?" die fachliche Diskussion zur Zukunft des Münsinger Hardts angestoßen. Heute ist der ehemalige Truppenübungsplatz das Herzstück des 853 Quadratkilometer großen Biosphärengebiets und als FFH-Gebiet geschützt. Der ehemalige Truppenübungsplatz ist eine der landesweit größten unzerschnittenen Flächen: Keine überörtlich bedeutsame Straße, keine Hochspannungstrasse, keine Siedlung stören das Bild.
Das Landschaftsbild entspricht noch weitgehend dem, wie man es vor über hundert Jahren angetroffen hat und wie es für weite Flächen der Schwäbischen Alb typisch war: Große, weite und offene Wiesenlandschaften wechseln sich mit kleineren Waldstücken ab.
Im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes haben viele Tier- und Pflanzenarten überlebt, die in intensiv genutzten Lebensräumen keinen Platz mehr finden. Wegen seines Artenreichtums zählt der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen zu den ökologisch hochwertigsten Flächen in ganz Baden-Württemberg.
Der BUND im Biosphärengebiet
Der BUND hat sich früh für die Einrichtung des Biosphärengebiets eingesetzt und von Anfang an in der "Verbänderunde" mitgearbeitet, einem Zusammenschluss der Naturschutzverbände in der Region. Die Verbänderunde begleitet die Entwicklung des Gebiets konstruktiv und stimmt auch Stellungnahmen ab. Derzeit vertritt der BUND die Naturschutzverbände im Lenkungskreis zum Biosphärengebiet, in dem Behörden und Kommunen über grundsätzliche Weichenstellungen entscheiden.
Ein weiterer Schwerpunkt des BUND liegt in der kritischen Begleitung von Eingriffen in Natur und Landschaft, beispielsweise beim Schutz von Bäumen und Felsen an Straßen.
Besondere Akzente setzt der BUND im Bereich Klimaschutz im Biosphärengebiet. So hat er bereits über mehrere Jahre Veranstaltungsreihen zu den Themen Energiesparen und Erneuerbare Energien durchgeführt und Potenzialstudien erstellen lassen.
Für die Schwäbische Alb gibt es sogar ein gesondertes BUND-Regionalstrom-Angebot. Darüber hinaus setzt der BUND sich für eine klimaverträgliche Mobilität im Biosphärengebiet ein und hat im Jahr 2014 das Projekt Energieeffizienzregion Biosphärengebiet Schwäbische Alb gestartet.
Wie geht es weiter im Biosphärengebiet?
Der BUND setzt sich ein für:
- Eine bessere ÖPNV-Anbindung zu zentralen Anlaufpunkten für Einheimische und Gäste des Biosphärengebiets an allen Wochentagen, um den PKW-Verkehr zu verringern.
- Keine Ausweitung der Industrie- und Freizeitaktivitäten im Herzstück des Biosphärengebiets, dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen, insbesondere keine weiteren Bauten.
- Überarbeitung der Kernzonensetzung und des Kernzonenschutzes, um einen besseren Prozessschutz auf mehr Fläche zu erreichen.
- Vorbildliche Felssicherungspraxis für die Verkehrssicherheit auf Straßen und Wegen mit Schonung und Förderung der speziellen Felsvegetation und der felsbewohnenden Fledermäuse und Vögel.
- Vorbildliche natur- und umweltschonende Regelung und Kontrolle von Freizeitangeboten, wie beispielsweise Kanufahren, Klettern, und Mountainbiken oder, und Großveranstaltungen außerhalb der Siedlungen.
- Innovative Konzepte für eine naturschonende Land- und Forstwirtschaft.
Weitere Informationen
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