BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Stuttgart 21: Abspecken und besser werden

20. Juni 2016 | Stuttgart 21 (BW), Mobilität

Die vielen Nachforderungen von Verkehrsexperten oder dem Verband Region Stuttgart die vom BUND seit Jahren vertretene Position, dass Stuttgart 21 in der jetzigen Form nicht zukunftsfähig ist.

Die vielen Nachforderungen von renommierten Verkehrsexperten, ursprünglichen S21-Befürwortern sowie dem Verband Region Stuttgart in jüngster Zeit bestätigen die vom BUND Baden-Württemberg seit Jahren vertretene Position, dass Stuttgart 21 in der jetzigen Form nicht zukunftsfähig ist. „Stuttgart 21 ist leider auch heute noch in ganz wesentlichen Teilen weder vollständig geplant noch vollständig genehmigt. Es gibt noch immer keine qualifizierten Aussagen zu den Kosten noch zum Zeitablauf. Dieser Missstand fällt den Machern bis heute immer wieder vor die Füße und wird es auch weiter tun“, sagt Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND.

In einem Positionspapier zeigt der BUND konstruktive Lösungen aus der Sackgasse auf: Mit dem Einstieg in eine Kombi-Lösung könnten einerseits die Kosten und Risiken von Stuttgart 21 deutlich gesenkt und andererseits finanzielle Spielräume zur Realisierung eines tatsächlich zukunftsfähigen Bahnknotenpunkts gewonnen werden. Weitere Kernpunkte des BUND-Konzepts sind: Verzicht auf einen unterirdischen Flughafenbahnhof und stattdessen der Bau eines oberirdischen Haltes am Flughafen am Messeparkhaus. Zudem soll die Gäubahn über die bestehende Panoramabahn oberirdisch in den Hauptbahnhof geführt werden. Flankierend sollen die Zuführungsstrecken zum Hauptbahnhof und die Wendlinger Kurve leistungsfähig ausgebaut werden.

Unverzichtbar für einen zukunftsfähigen Bahnknoten sind daher deutlich mehr als acht Bahnsteiggleise im Großknoten Stuttgart und eine konsequente Entmischung von S-Bahn/Regional-/ und Fernverkehr. „Auffallend an den bisherigen Diskussionen ist, dass alle Überlegungen „um den Hauptbahnhof herum kreisen“. Keiner wagt es, an ‚die letzte Meile‘ zu denken und den Hauptbahnhof in die Maßnahmen einzubeziehen. Dieses Tabu muss gebrochen werden. Denn eine nachhaltige Mobilitätswende muss sich an den Wünschen der Bahnkunden und der tatsächlichen Verkehrsströme orientieren – und da ist der Hauptbahnhof zentrales Element. Letztlich bedeutet dies einen Einstieg in die Diskussion einer „Kombi-Lösung“. Sonst werden wir eine immer dringlicher werdende Verkehrswende im Ballungsraum Stuttgart nicht bewältigen, so Dahlbender.

  • Das Positionspapier finden sie <link file:751>hier.

Kontakt für Rückfragen:

  •  Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., E-Mail: brigitte.dahlbender(at)bund.net

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