BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Straßen umweltorientiert sanieren statt neu bauen

28. Januar 2015 | Mobilität

Der BUND bewertet einige Schritte des Landes zur Erhaltung und Sanierung von Straßen als positiv, bemängelt aber das Versäumnis einer Wende hin zu einer nachhaltigen Mobilitätspolitik.

Als einen wichtigen Schritt in Richtung einer Verkehrsplanung, die den Schwerpunkt auf Erhalt und Sanierung des bestehenden Straßennetzes setzt, bewertet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, die heute von der Landesregierung vorgestellte Bilanz des Straßenbaus für das letzte Jahr. „Der Zustand der Straßen im Land ist besorgniserregend. Mittlerweile sind ein Fünftel der Bundesstraßen und fast ein Viertel der Landesstraßen in einem schlechten Zustand und dringend sanierungsbedürftig. Diese Daten belegen, dass das Land mit seiner Strategie, die Finanzmittel verstärkt auf die Erhaltung und Sanierung von Straßen zu konzentrieren und im Gesamtvolumen gegenüber 2008 zu verdoppeln, auf dem richtigen Weg ist“, kommentiert BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch die Straßenbaubilanz 2014.

Als kontraproduktiv bewertet der BUND aber, dass die zusätzlichen Mittel zur Erhaltung des Straßennetzes nicht zu Lasten des Straßenneu- und –ausbaus gehen, sondern neu zur Verfügung gestellt wurden. „Die Mittel für den Aus- und Neubau von Landesstraßen bewegen sich annähernd auf dem gleichen Niveau der letzten zehn Jahre. Hier hat die Landesregierung eine Trendwende hin zu einer nachhaltigen Mobilitätspolitik versäumt. Die Landesregierung übersieht, dass neue Straßen zu mehr Verkehr führen und alle Anstrengungen, den öffentlichen Verkehr zu fördern, erschweren“, kritisiert Pilarsky-Grosch. Nach Ansicht des BUND muss der Straßenneubau auf die Fälle konzentriert werden, die Mensch und Umwelt tatsächlich entlasten und die Kapazitäten für den Autoverkehr nicht erhöhen. 

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