BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Nachhaltige Mobilität: Start fürs Auto-Teilen in Möggingen

31. Juli 2020 | Mobilität, Suffizienz

Auch im Ortsteil Möggingen gibt es nun die Möglichkeit, ein Elektrofahrzeug gemeinschaftlich mit dem BUND zu nutzen.

Hauptgeschäftsführer Ralf Stolz steht vor einem E-Auto. Hauptgeschäftsführer Ralf Stolz (Mitte): "Mit der Initiative möchte der BUND das Autoteilen, das in den Städten längst etabliert ist, auch im ländlichen Raum bekanntmachen."  (Lea Hilpisch / BUND BW)

Zum 1. August erweitern die Stadtwerke Radolfzell ihr Car-Sharing-Angebot: Auch im Ortsteil Möggingen gibt es nun die Möglichkeit, ein Elektrofahrzeug gemeinschaftlich zu nutzen. Möglich macht dieses Angebot die in Möggingen ansässige Hauptgeschäftsstelle des BUND Baden-Württemberg. So ist eine Basisauslastung und somit die Finanzierung des Fahrzeugs gesichert – ein Modell, das sich seit einigen Monaten bereits in Moos mit dem dortigen Rathaus als erfolgreich erwiesen hat.

Im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier hob BUND-Hauptgeschäftsführer Ralf Stolz den vielfachen Nutzen hervor: „Wir wollen als Umweltverband mit gutem Beispiel vorangehen und das Autoteilen, das in den Städten längst etabliert ist, auch hier vor Ort bekanntmachen. Dass die Stadtwerke ihr Car-Sharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen etabliert hat, begrüßen wir sehr. Denn die Abkehr vom Verbrennungsmotor und eine Elektromobilität auf Basis von erneuerbar erzeugtem Strom ist eine wichtige Voraussetzung, um die Klimaschutzziele zu erreichen und die Erderwärmung auf 1,5 Grad einzudämmen.“ Das Fahrzeug steht dann der Bevölkerung zur Verfügung, wenn es vom BUND nicht für eigene Zwecke benötigt wird, vorrangig somit abends und am Wochenende, aber häufig auch unter der Woche tagsüber.

Im Rahmen des „Seefahrer“-Angebots der Stadtwerke Radolfzell ist nun seit vergangenen Freitag am Parkplatz bei der Mögginger Kirche ein elektrisch betriebener Renault Kangoo stationiert. Die entsprechende Stromtankstelle hatten die Stadtwerke bereits vor rund einem Jahr eingerichtet. Das Fahrzeug ist aufgrund seines begrenzten Radius für Fahrten im Nahbereich gedacht, kann aber an den meisten Ladesäulen auch anderswo aufgeladen werden und ist sehr gut auch für Transporte einsetzbar.

Andreas Reinhardt, Geschäftsführer der Stadtwerke Radolfzell, machte deutlich, warum E-Carsharing eine Ergänzung im Mobilitätskonzept der Stadt Radolfzell darstellt: „Die Frage, ob ein Zweitwagen überhaupt noch nötig ist, stellt sich verstärkt. Mit dem Carsharing-Angebot kann man nun auch in einem Radolfzeller Ortsteil – außerhalb der Fahrzeiten des Stadtbusses oder des Anruf-Sammel-Taxis – mehr mobile und spontane Flexibilität genießen.“ Reinhardt verwies darauf, dass die Stadtwerke Radolfzell für ihr „Seefahrer“-Angebot ausschließlich moderne Elektrofahrzeuge einsetzen, der Strom stamme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.

Die Registrierung für Einwohner aus Möggingen und Umgebung, Touristen oder Gewerbetreibende ist denkbar einfach: Über das Internet erfolgt eine einmalige Anmeldung mit Ausweis, Fahrerlaubnis und Bankverbindung oder Kreditkarte. Nach der Registrierung hat man die Möglichkeit, auch auf alle anderen Car-Sharing-Fahrzeuge der Stadtwerke Radolfzell im Stadtgebiet sowie in der Gemeinde Moos Zugriff zu nehmen. Zusätzlich können deutschlandweit auch Car-Sharing-Angebote anderer Kommunen genutzt werden.

Möggingens Ortsvorsteher Ralf Mayer äußerte sich sehr lobend über das neue Angebot, über das bereits im Rahmen der Teilnahme der Ortschaft am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sowie bei der Dorfwerkstatt 2018 diskutiert wurde. Für einen kleinen Ort wie Möggingen sei ein solches Angebot bisher noch ungewöhnlich. „Wieder einmal geht Möggingen voran“ freute sicher Mayer. Das Angebot sei ein Beitrag für mehr Lebensqualität in Möggingen und in Bezug auf die Mobilität eine gute Ergänzung zum Stadtbus, der eben nicht immer und nicht überall hinfahre. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass viele Möggingerinnen und Mögginger das Angebot annehmen und sich so vielleicht eines Tages auch die innerörtliche Parksituation entspannen werde.

Weitere Informationen

Für eine zukunftsfähige Mobilität ist das Car-Sharing ein wichtiger Baustein neben dem Zufußgehen, Radfahren sowie der Nutzung von Bus und Bahn. Ohnehin ist Mieten statt Besitzen ein Trend zu mehr Nachhaltigkeit. Mittlerweile nutzen laut Bundesverband Car-Sharing knapp 2,3 Millionen Bundesbürger an 840 Orten die bereitgestellten Fahrzeuge.

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