BUND Landesverband
Baden-Württemberg

BUND begrüßt Teilerfolg zur Reduzierung des Flächenverbrauchs

06. August 2015 | Mobilität

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur hat die vorläufige Bilanz zum Flächenverbrauch 2013 und 2014 vorgestellt. Der Flächenschutz bleibt eine Dauerbaustelle – das Land muss Anstrengungen verstärken.

Am heutigen Donnerstag wurde vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur die vorläufige Bilanz zum Flächenverbrauch 2013 und 2014 vorgestellt. Mit etwa 5,3 Hektar pro Tag liegt dieser auf einem vergleichsweise niedrigen, aber dennoch immer noch viel zu hohem Niveau. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., sieht den Flächenverbrauch nach wie vor als Dauerbaustelle und fordert die Landesregierung auf, in ihrem Einsatz für die Netto-Null nicht nachzulassen.

„Wir freuen uns mit der Landesregierung über den Teilerfolg bei der Reduzierung des Flächenverbrauchs. Die Reduzierung auf etwa 5,3 ha 2013/2014 ist ein deutlicher Fortschritt zu früher, aber in der absoluten Höhe nach wie vor zu viel. Von den angestrebten Zielen, den Flächenverbrauch bis 2020 auf 3 Hektar und langfristig auf Netto-Null zu reduzieren, ist das Land noch weit entfernt“, kommentiert die BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch die heute vorgestellten neuen Daten. Eine wirkliche Trendwende sei noch nicht erreicht, der Flächenverbrauch sei nach wie vor eine Dauerbaustelle und die Landesregierung müsse ihre Anstrengungen weiter intensivieren. Als maßgeblichen Grund für die erzielte Reduzierung des Flächenverbrauchs sieht der BUND die verschärfte Richtlinie des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur zu einer strengeren Bedarfsprüfung für neue Baugebiete. „Die Richtlinie hat sich bewährt und im Zusammenwirken mit vorbildlichen Förderprogrammen des Landes zur Innenentwicklung zu einem Umdenken in vielen Kommunen beigetragen. Diesen Weg muß die Landesregierung weiter gehen“, so Pilarsky-Grosch.

Probleme sieht der BUND vor allem im ländlichen Raum. Nach Ansicht des Umweltverbands gehen vor allem in den ländlichen Regionen die kleineren Gemeinden noch viel zu verschwenderisch mit dem knappen Gut Fläche um und überbieten sich gegenseitig bei der Ausweisung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten. „Die Vorgaben der Landes- und Regionalplanung müssen wirksam die Flächenentwicklung steuern und sich gegenüber den Gemeinden auch durchsetzen können“, so Pilarsky-Grosch, „die Genehmigungszuständigkeit für Flächennutzungspläne muss zukünftig bei den Regierungspräsidien und nicht mehr bei den Landratsämtern liegen, damit die Planungen der Gemeinden vollständig auf die Aspekte des Flächenverbrauchs hin überprüft werden können und die Genehmigungsbehörden auch die Möglichkeit haben, Planungen zu untersagen.“ Diese Maßnahme sei auch im Koalitionsvertrag vereinbart, hierfür müsse das Land noch in dieser Legislaturperiode die Weichen stellen und Ressourcen bei den Regierungspräsidien bereitstellen. 

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