Kommentar von BUND und NABU zu Volksbegehren: Rettet die Bienen!

09. Mai 2019 | Artenschutz (BW), Biotopverbund (BW), Schmetterlingsland (BW), BUND Baden-Württemberg (BW), Flächenschutz (BW), Klimaschutz (BW), Streuobst (BW)

BUND und NABU unterstützen als die beiden größten Naturschutzverbände Baden-Württembergs das Volksbegehren von proBiene.

Das Volksbegehren in Baden-Württemberg ist eine konsequente Reaktion der Zivilgesellschaft auf das Insektensterben vor unserer Haustür. „Es summt und brummt immer weniger. Wie Studien belegen, ist die Biomasse der Fluginsekten in den vergangenen dreißig Jahren um 75 Prozent zurückgegangen. Dies verdeutlicht: Der Handlungsbedarf ist enorm. Auch wenn Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren schon viel getan hat, muss noch mehr passieren, um das Artensterben zu stoppen“, erklären Brigitte Dahlbender und Johannes Enssle, Landesvorsitzende von BUND und NABU. „Daher unterstützen die beiden größten Naturschutzverbände im Land das Volksbegehren Rettet die Bienen.“

Die Verbandsspitzen von BUND und NABU haben sich in den vergangenen Wochen mehrfach mit den Initiatoren des Volksbegehrens von proBiene über die inhaltlichen Forderungen für einen Gesetzentwurf ausgetauscht. Zentrale Forderungen des Volksentscheids sind beispielsweise das Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten und die zwingend notwendige Umsetzung des Biotopverbunds.

„Die Forderungen an die Politik sind klar und deutlich“, so Enssle und Dahlbender. „Wir können die biologische Vielfalt nur erhalten, wenn es uns gelingt, den Pestizideinsatz im Land mindestens zu halbieren, die naturverträgliche Landbewirtschaftung auszubauen und mehr Blütenvielfalt als Nahrungsgrundlage für Insekten und andere Tiere zu schaffen“, erklären die beiden Landesvorsitzenden. Und: „Nur wenn Lebensräume von Tieren und Pflanzen miteinander verbunden und Wander- und Ausbreitungsbarrieren überwunden werden, kann die Artenvielfalt langfristig erhalten werden.“

Das Insektensterben erfordert aber auch Antworten von Unternehmen und Gesellschaft. „Viele Maßnahmen richten sich dabei explizit an die aktuelle landwirtschaftliche Praxis, deren Intensivierung ein großer Teil des Problems ist. NABU und BUND betonen aber auch, dass Verbraucherinnen und Verbraucher durch ihr Einkaufsverhalten einen Schlüssel zur Problemlösung in der Hand halten. Enssle sagt dazu: „Ökologischer Anbau und Artenvielfalt haben ihren Preis“.

Mitmachen! Appell an die Mitglieder von BUND und NABU

Die Landesspitzen von NABU und BUND bitten ihre zusammen genommen fast 200.000 Mitglieder, Unterstützerinnen und Unterstützer im Land schon jetzt, mit ihrer Unterschrift das Volksbegehren auf den Weg zu bringen. Das Formular zur Unterstützung des Volksbegehrens und der Gesetzesentwurf stehen ab 19. Mai auch auf den Verbändeseiten www.NABU-BW.de und www.BUND-BW.de bereit. Für die erste Phase des Volksbegehrens werden 10.000 Unterstützerstimmen benötigt.

Pressekontakt:

  • Brigitte Dahlbender, Bund für Umwelt für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, brigitte.dahlbender@bund.net
  • Angela Koch, Referentin für Öffentlichkeits- und Pressearbeit BUND Baden-Württemberg, angela.koch@bund.net

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