Dass sich Verbraucherminister Alexander Bonde gegen die Abgabe des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat an Privatpersonen und dessen Einsatz im Haus- und Kleingartenbereich ausspricht, ist für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e. V., eine gute und lang ersehnte Nachricht. Der BUND Baden-Württemberg hat jahrelang dafür gekämpft, dass sich das Verbraucherministerium aktiv gegen die Anwendung von Glyphosat einsetzt.
Eine Verbotsforderung an die Bundesregierung genügt aber nicht: „Minister Bonde muss auch vor seiner eigenen Tür kehren. Es gibt in Baden-Württemberg etliche Straßenmeistereien, die noch immer glyphosathaltige Herbizide einsetzen. Der BUND fordert von Verbraucherminister Bonde und Verkehrsminister Hermann einen Erlass, der Glyphosat von Parks, städtischen Grünanlagen und Straßenbegleitgrün verbannt“, sagt die Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Dr. Brigitte Dahlbender.
Schon 2013 hatte eine Studie des BUND ergeben, dass 70 Prozent der untersuchten Urin-Proben mit Glyphosat belastet waren. Alle untersuchten Personen lebten dabei in Städten und keiner davon hatte glyphosathaltige Produkte eingesetzt. Praktisch heißt das: Ein Großteil der Bevölkerung nimmt Glyphosat auf; dabei ist ungeklärt, woher es kommt. „Die Ergebnisse der BUND-Studie und die aktuellen Muttermilch-Proben sind eine klare Handlungsaufforderung an die Bundes- und Landesregierung“, so Dahlbender.
Weitere Informationen zur BUND-Analyse "Glyphosat im Urin" finden Sie hier.