BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Silvester ohne laute Knaller

27. Dezember 2019 | Naturschutz, Umweltgifte, Klimaschutz (BW)

Auch ohne Raketen und Böller können wir das neue Jahr begrüßen. Das schont Tiere, Natur und den Geldbeutel. Länder wie Island zeigen, wie's geht.

Ein Kernbeißer sitzt auf einem Ast. Ein Kernbeißer sitzt auf einem Ast.  (Carola Scholz)

In Deutschland ist es inzwischen Tradition geworden, das neue Jahr mit einem großen, bunten und vor allem lauten Feuerwerk zu begrüßen. Der Lärm gehört dazu, ist aber ein großes Problem vor allem für das Gehör von Tieren. Bei unseren Haustieren fällt das noch auf, aber auch die vielen (für die meisten Menschen) unsichtbaren Wildtiere leiden unter dem Getöse.

Da viele Tiere ein wesentlich empfindlicheres Gehör haben als der Mensch, sind sie vom Neujahrslärm besonders betroffen. Starke Detonationen können ihren Orientierungssinn beeinträchtigen oder sogar Schockzustände auslösen.

Auch wird die Umwelt zu Silvester immens belastet: zum einen durch den zurückbleibenden Müll und zum anderen wegen des Rauchs, mit dem Böller und Feuerwerksraketen die Luft belasten. An keinem Tag im Jahr ist die Feinstaubbelastung höher als zu Silvester. Der Qualm enthält meist gesundheitsschädigende Stoffe wie Schwermetalle, die Atemwegserkrankungen und sogar Krebs auslösen können. Auch Wunderkerzen enthalten solche schädlichen Stoffe. Der zurückgebliebene Müll enthält neben Papier, Pappe und Kunststoff auch diverse Chemikalien, die mit dem Schmelz- oder Regenwasser fortgespült werden und Boden und Grundwasser verschmutzen.

Rund die Hälfte der hierzulande verschossenen Feuerwerkskörper wird aus China importiert, wo die Menschen in vielen Fabriken unter schlechten gesundheitlichen und sozialen Bedingungen arbeiten müssen. Der lange Transportweg sorgt zudem für einen großen ökologischen Fußabdruck, der vermeidbar wäre.

Ruhiges Silvester

Wir empfehlen deshalb: Auf Böller, Wunderkerzen und auch auf Bleigießen kann verzichtet werden. Das schützt die eigene und die Gesundheit anderer und die Umwelt – und spart dazu auch noch viel Geld. Bei der Suche nach ökologischen Alternativen zum Böllern und Knallen hilft ein Blick auf die Bräuche in anderen Ländern: In Island ist es zum Beispiel Brauch, das neue Jahr in der Silvesternacht mit "Elfenfeuern" zu begrüßen. Und statt Bleigießen tut es auch die Zukunftsdeutung mit Hilfe von Bienenwachs oder Kaffeesatz – natürlich fair gehandelt und biologisch angebaut, damit das neue Jahr wirklich allen Glück bringt.

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