BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Millioneninvasion aus dem Norden: Bergfinken landen in Tengen

18. Januar 2019 | Artenschutz (BW)

Wenn es in Skandinavien im Winter besonders kalt ist, kommen in manchen Jahren Millionen Finken mehrerer Arten zum Winterurlaub nach Süddeutschland.

Hunderttausende Bergfinken. Die Finken fliegen in die Wälder, um nach Bucheckern und anderem Essbarem zu suchen.  (Helmut Groß)

Diesen Winter ist der Einflug in der Nähe des Luftkurortes Tengen, im Landkreis Konstanz, besonders eindrucksvoll. Schon seit Mitte Dezember sind die Finken da, aber auch in diesen Januar-Tagen sind Millionen der orangefarbenen Vögel bei Tengen auf Futtersuche.

Dass Millionen Vögel auf einmal in einen Ort einfliegen, das kommt nur alle paar Jahre vor. Diesmal ist das Schauspiel in Tengen und am kleinen deutsch-schweizerischen Kalkgebirge Randen zu beobachten. Die meisten der Finken fliegen in die Wälder, wo sie nach Bucheckern suchen.

Auch Orte im Schwarzwald sind oft Schauplätze der Millioneninvasion aus dem hohen Norden. Im Newsletter des Magazins „Vögel“ vom April 2015 (pdf) schrieb der Ornithologe Stefan Pfützke über Massenschlafplätze von Finken in jenem Winter: „Einer, vielleicht der größte, befand sich bei Hasel im Südschwarzwald (Landkreis Lörrach). Hier übernachtete die nach Schätzungen mehrere Millionen umfassende Bergfinkengemeinschaft in einem Wald. Der abendliche Einflug und der morgendliche Abflug zogen sich über mehr als eine Stunde hin.“

Weil die Vögel oft auch auf Brusthöhe fliegen, bekamen es manche Spaziergänger auch schon mit der Angst zu tun. Spätestens im März ist der eindrucksvolle Spuk vorbei: Die Bergfinken und andere Finkenkarten fliegen dann in ihre Brutgebiete in Skandinavien zurück.

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