BUND Landesverband
Baden-Württemberg
Mustergrabanlage Heilpflanzen

Teilnehmende Friedhöfe

Vier Friedhöfe verteilt im ganzen Land nehmen am BUND-Projekt teil. Bis Ende Dezember 2023 setzen die Friedhöfe Maßnahmen um, um die Artenvielfalt zu erhöhen. (Foto: BUND Niedersachsen)

Die Friedhöfe hat der BUND aus zahlreichen Vorschlägen ausgewählt. Kriterien waren: Verfügbarkeit von Freiflächen für die Maßnahmen-Umsetzung: zum Beispiel die Gestaltung von artenreichen heimischen Wildblumenwiesen. Wichtig war zudem, dass vor Ort eine BUND-Gruppe aktiv ist, die das Projekt Insektenfreundlicher Friedhof  unterstützen kann. Das wichtigste Kriterium war jedoch die Bereitschaft der Friedhofs-Verwaltungen, aktiv am Projekt teilzunehmen und Friedhofsflächen bereitzustellen.

Die teilnehmenden Kommunen und Friedhöfe leisten nun einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt im städtischen Raum.

 

Blick auf Gräber des Hauptfriedhof Stuttgart  (Melanie Marquardt / BUND BW)

Hauptfriedhof Stuttgart

Der Friedhof wurde während des ersten Weltkriegs im Jahr 1918 eröffnet. Damals betrug die Grundfläche nur sechs Hektar. Inzwischen ist er nach mehreren Erweiterungen mit etwa 30 Hektar und einer Kapazität von circa 15.000 Grabstellen der zweitgrößte Friedhof in der Landeshauptstadt. Hier steht eine alte Buchenallee aus dem Jahr 1879, die innerhalb der Friedhofsanlage die verschiedenen Grabfelder voneinander abgrenzt und dem Hauptfriedhof so einen parkähnlichen Charakter verleiht.

Es finden sich viele Freiflächen mit unterschiedlichen und standortabhängigen Bedingungen hinsichtlich Trockenheit, Sonneneinstrahlung und Bodenbeschaffenheit. Diese Vielfalt ist die Grundlage für Artenvielfalt und somit gute Voraussetzung für ein erfolgreiches Projekt. Am 13. Juli 2022 war der Kick-Off mit den ersten Pflanzungen. 

 


Friedhof Handschuhsheim in Heildelberg  (Melanie Marquardt / BUND BW)

Friedhof Handschuhsheim in Heidelberg

Der Friedhof in Handschuhsheim entstand 1843 als erster kommunaler Friedhof der Gemeinde. 1872 kam es zur ersten Erweiterung in Richtung Osten. Weitere Vergrößerungen folgten, bis der Friedhof 1980 schließlich seine jetzige Größe erreichte. Heute ist er mit circa sechseinhalb Hektar Fläche der zweitgrößte Friedhof in Heidelberg. Hier befinden sich unter anderem die Ruhestätten der Eltern der schwedischen Königin Silvia und die des Physik-Nobelpreisträgers Walther Bothe.

Der Handschuhsheimer Friedhof ist der kleinste teilnehmende Friedhof. Doch er verfügt über sonnige, zusammenhängende Freiflächen, die sich für eine ökologische Aufwertung sehr gut eignen. Der Friedhof grenzt direkt an ein Naturschutzgebiet. Daher verspricht sich der BUND, dass viele Wildbienen- und Schmetterlingsarten nach der Aufwertung von dort einwandern werden. Am 23. März 2022 war der Kick-Off, an dem die ersten Pflanzungen durchgeführt wurden. 

  • Kontakt: Stadt Heidelberg, Landschafts- und Forstamt, Weberstraße 7, 69120 Heidelberg. Webseite: Friedhof Handschuhsheim.

 


Stadtfriedhof Biberach an der Riß  (Melanie Marquardt / BUND BW)

Stadtfriedhof Biberach an der Riß

Der Stadtfriedhof wurde vom Landschaftsarchitekten Günther Grzimek geplant und im Jahr 1962 eröffnet. Mit seinen Wiesen und Seen, dem alten Baumbestand und dem großen verzweigten Wegenetz weist er einen parkähnlichen Charakter auf. Die Bewohner*innen Biberachs nutzen den Friedhof gerne zum Spaziergehen und zur Erholung. Als allgemeines Kulturdenkmal steht er unter Denkmalschutz. Er ist heute mit rund 18 Hektar der größte der sieben städtischen Friedhöfe.

Der weitläufige Stadtfriedhof ist schon heute eine ökologisch wertvolle Grünfläche mitten im urbanen Raum mit einer hohen Artenvielfalt. Er verfügt zudem über viele Freiflächen, die zu hochwertigen Lebensräumen aufgewertet werden können. Der BUND erwartet durch diese guten Voraussetzungen, kombiniert mit einer angepassten Friedhofspflege, die Schaffung eines ökologisch wertvollen Lebensraumes für viele Tiere und Pflanzen. Der Kick-Off mit den ersten Pflanzungen fand am 27. Juni 2022 statt.

 


Waldfriedhof Singen  (Melanie Marquardt / BUND BW)

Waldfriedhof Singen (Hohentwiel)

Baustart war im November 1930. Im Laufe der Jahre wurde der Waldfriedhof mehrfach erweitert. Bedeutsamste Erweiterung war die Ende der 1980er Jahre eingeweihte markante Urnenwand des Architekten Hans-Dieter Schaal. Heute ist der Friedhof rund 18 Hektar groß. Jährlich finden circa 500 Bestattungen statt, wobei mittlerweile zwei Drittel Urnen-Bestattungen und nur noch ein Drittel Erd-Bestattungen sind.

Der Waldfriedhof zeichnet sich durch eine interessante Zweiteilung aus. Im älteren Bereich dominiert ein alter Baumbestand mit hoher Beschattung. Im neueren Bereich gibt es viele sonnige Freiflächen, die die Park-Gärtner*innen für Wildbienen und Schmetterlinge aufwerten können. Mit dieser Kombination aus schattigem Bereich, der Tieren als Rückzugsort dient, und den sonnigen Flächen, die Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten, soll hier ein wertvoller Gesamtlebensraum für unterschiedliche Tier-Arten entstehen. Am 11. Mai 2022 war der Kick-Off mit den ersten Pflanzungen. 

 


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Ansprechpartner Insektenfreundlicher Friedhof

Thorsten Götz, BUND Projektkoordinator Insektenfreundlicher Friedhof

Thorsten Götz

Projektkoordinator
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Weitere Infos

Ein alter Friedhofstein in mitten einer Wiese.  (Ruth Paschka)

...über das Projekt Insektenfreundlicher Friedhof.

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Maßnahmen im Überblick

Insektenfreundlicher Friedhof Insektenfreundlicher Friedhof  (Ruth Paschka)

Insektensterben

Ein trockener Acker mit einem einzelnen Baum.  (Bernd Vonau / photocase.de)

Friedhöfe insektenfreundlich gestalten

 (BUND BW)

Schmetterlinge

Eine HAnd hält eine Becherlupe mit einem Kohlweißling.  (Julia Ellerbrock / BUND BW)

Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus Erträgen der Glücksspirale gefördert.

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