BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Buchsbaumschutz ohne chemische Keule

15. Mai 2018

Was tun, wenn der Buchsbaum krank ist? Beim Befall von Buchsbäumen mit dem Buchsbaumzünsler helfen fünf Maßnahmen ohne den Einsatz von Chemie.

Buchsbaum Der BUND rät, bei einem Befall von Buchsbäumen auf ökologisch verträgliche Bekämpfungsmethoden zurückzugreifen.  (Sandra Müller/ BUND BW)

Der Befall von Buchsbäumen in Süddeutschland mit dem ostasiatischen Buchsbaumzünsler nimmt stetig zu. Der Kleinschmetterling wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeschleppt. Die Ursache hierfür waren Importe von Buchsbäumen aus dem asiatischen Raum, die Baumärkte und Gartencenter einheimischen Züchtungen aus wirtschaftlichen Gründen vorzogen. Seither stellt der Schädling auch Gartenfreunde und -freundinnen im Südwesten Deutschlands vor Schwierigkeiten. Um ökologische Schäden in Garten und Natur zu vermeiden, ist das richtige Vorgehen entscheidend.

Denn der Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln führt zu einer großen Belastung des gesamten Gartens und der lokalen Insektenwelt. Die für Buchsbaumzünsler angebotenen Insektizide enthalten häufig den Wirkstoff Thiacloprid, der auch für Bienen und andere nützliche und schützenswerte Insekten gefährlich ist. Der BUND rät, bei einem Befall von Buchsbäumen mit dem Buchsbaumzünsler auf ökologisch verträgliche Bekämpfungsmethoden zurückzugreifen.

  • Die einfachste Möglichkeit ist zunächst das Vernichten per Hand, durch das wöchentlich wiederholte Absammeln der Raupen von den befallenen Büschen. Hierbei muss man sehr gut suchen, denn die Raupen sitzen meist im Buschinneren.

  • Betroffene Pflanzen können auch mit einem starken Staubsauger oder Wasserstrahl vom Buchsbaumzünsler befreit werden. Wer sich hierfür entscheidet, sollte aber Sorgfalt walten lassen, da durch diese Methode auch Nützlinge geschädigt werden können.

  • Abgelesene Raupen und befallene Buchsbäume sollten anschließend immer in einer festen Tüte in den Hausmüll entsorgt werden, nicht auf dem Kompost.

  • Das Anbringen von Nistkästen ist eine weitere Möglichkeit, dem Problem etwas Abhilfe zu schaffen. So gab es erste Beobachtungen, wonach einheimische Vögel wie der Buchfink oder Meisen die Larven des Buchbaumzünslers fressen.

  • Kleine Raupen können auch mit biologischen Insektiziden wie Bacillus thuringiensis oder Neem-Präparaten getötet werden. Wichtig hierbei ist, die Gebrauchsanweisung streng zu beachten.

Leider sind diese Maßnahmen nicht einmalig vorzunehmen, sondern jedes Jahr mehrfach. Im Zuge des Klimawandels werden wir auch künftig mit Insektenarten konfrontiert werden, die zuvor nur in wärmeren Gefilden überleben konnten. Wichtig ist es, mit Vernunft vorzugehen und nicht mittels chemischer Keule, da kein Gift der Welt diese Entwicklung rückgängig machen kann.  

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