BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Bioenergie

Holz, Energiepflanzen und organische Reststoffe zur Gewinnung von Energie zu nutzen, hat eine lange Tradition und ist gleichzeitig ein wichtiger Baustein der Energiewende. Dabei kommt es zu Konflikten mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion.

Maisfeld Der BUND spricht sich dafür aus, Biomasse in Maßen energetisch zu nutzen.  (Franziska Krause / fotolia.com)

Energie aus nachwachsenden Rohstoffen

Egal, ob in Pflanzen oder organischen Reststoffen, überall steckt gespeicherte Energie. Unterschiedliche Verfahren wandeln diese zu Wärme oder Strom. Theoretisch ist Bioenergie jederzeit abrufbar und könnte daher eine gute Ergänzung zu Solar- und Windenergie sein. In der Praxis reagieren die Anlagen bisher höchst selten auf das schwankende Angebot von Wind und Sonne. In Baden-Württemberg lag 2021 der Anteil der Biomasse an der Stromerzeugung bei rund 10 % und am Primärenergieverbrauch bei ca. 12 %. 

Anbaubiomasse

Anbaubiomasse ist eine sehr ineffiziente Form der Energiegewinnung. Wird Mais angebaut, schädigt dies zudem durch Monokulturen den Boden und bietet keinerlei ökologischen Mehrwert. Dabei weist Mais den höchsten Energieertrag pro Hektar aus und kann trotzdem nur etwa ein Vierzigstel des Ertrags von Photovoltaik erreichen. Wird Holz verbrannt, ist umstritten, wie effizient dieses Verfahren ist. Neuere Untersuchungen taxieren den Klimaschaden durch Holzverbrennung um etwa 30 % über dem der Nutzung eines fossilen Energieträgers.

Biogas

Biogas, das bei der Zersetzung von Biomasse in Biogasanlagen entsteht, besteht zum größten Teil aus Methan. Methan ist auf 100 Jahre betrachtet ein ca. 34-36 Mal stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid. Auf 20 Jahre betrachtet ist es laut Weltklimarat IPCC sogar über 80 Mal klimaschädlicher. Studien gehen davon aus, dass 2,5-15 % des Methans aus Biogasanlagen in die Atmosphäre entweicht. Bisher sind Biogasanlagen nur unzureichend überwacht, obwohl schon Methanverluste im einstelligen Prozentbereich dazu führen können, dass ihr Klimaschaden größer ist als ihr Klimanutzen.

Kaskadennutzung

Der BUND spricht sich deshalb dafür aus, Biomasse so lange wie möglich stofflich zu nutzen. Dabei nimmt die Qualität in Kaskaden immer weiter ab. Am Ende dieser Kaskadennutzung stehen biogene Reststoffe zur Energiegewinnung zur Verfügung. Entscheidend ist bei der Energiegewinnung, dass sie in möglichst dichten und effizienten Anlagen geschieht und diese einen sinnvollen Beitrag zum Ausgleich zwischen Energieangebot und Energienachfrage leisten. Die Entsorgung der Brennrückstände und Gärreststoffe ("Biogasgülle") muss so erfolgen, dass keine Biodiversitäts- und Umweltschäden entstehen.

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Ansprechpartner Umwelt und Energie

Fritz Mielert

Umweltschutzreferent
E-Mail schreiben Tel.: 0711 620306-16

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