BUND Landesverband
Baden-Württemberg

Naturschutzverbände kritisieren Porsche

13. März 2024 | Naturschutz, Flächenschutz (BW), Mobilität, Umweltpolitik (BW)

Großflächige Waldrodung für italienische Teststrecke

Auch in Stuttgart wurde gegen die geplante Porsche-Teststrecke protestiert.  (Hannes Rockenbauch / BUND BW)

++ Gemeinsame Pressemitteilung von NABU, BUND und LNV ++

Für den geplanten Ausbau der Porsche-Teststrecke Pista di Nardò sollen in Apulien rund 200 Hektar wertvoller Steineichenwald vernichtet werden. Die baden-württembergischen Naturschutzverbände NABU, BUND und LNV fordern, die Rodungspläne sofort zu stoppen.

„Wir sind entsetzt angesichts der Porsche-Pläne im süditalienischen Nardò. Unter dem Deckmantel der Transformation der Automobilindustrie geht der enorme Flächenfraß eines Unternehmens aus dem Südwesten auch im Ausland weiter. Die baden-württembergischen Naturschutzverbände NABU, BUND und LNV wenden sich in einem offenen Brief an den Porsche-Konzern und fordern ihn auf, die Rodungspläne in Italien sofort zu stoppen und eine naturverträglichere Variante zu wählen“, erklären Johannes Enssle, Sylvia Pilarsky-Grosch und Gerhard Bronner, Landesvorsitzende von NABU, BUND und LNV.

Für den geplanten Ausbau der Porsche-Teststrecke Pista di Nardò sollen in Apulien, einer der wärmsten und trockensten Regionen Italiens, rund 200 Hektar wertvoller Steineichenwald vernichtet werden. Der so genannte „Bosco d'Arneo“ ist ein einzigartiges Ökosystem in der Region. Das Waldgebiet wirkt wie eine Klimaanlage. Es kühlt die Umgebung und trägt zur Stabilisierung des regionalen Wasserkreislaufes bei. In Zeiten des Klimawandels ist dieser Wald eine Lebensversicherung für die Region, die schon heute unter Wasserknappheit und Versalzung von Grundwasser und Böden durch zu hohe Wasserentnahme und eindringendes Meerwasser leidet. Weil die Wurzeln junger Bäume nicht tief genug reichen, ist es mehr als fraglich, ob eine Neupflanzung des Waldes gelingen kann. Außerdem erhöht sie den Wasserverbrauch und fördert damit die weitere Versalzung des Grundwassers.

„Ein innovatives und zukunftsfähiges Unternehmen aus dem Südwesten, dem Bundesland der Erfinder und Tüftler, sollte Besseres liefern können als den Kahlschlag eines 300 Fußballfelder großen Waldgebiets“, fassen die Vorsitzenden von NABU, BUND und LNV ihre Kritik zusammen. Sie appellieren an Porsche, sich mit den Menschen vor Ort auf eine naturverträgliche Lösung zu einigen.


Mehr Informationen:

Offener Brief von NABU, BUND und LNV an Porsche AG bezüglich Teststrecke Nardo


Kontakt für Rückfragen:

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., sylvia.pilarsky-grosch(at)bund.net, 0172 / 83 44 294

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