Für Bienen eigenen sich Bienenhotels. Die Löcher müssen sauber gebohrt sein und ohne Splitter, an denen sich die Bienen verletzen könnten.
(Alina Häßler
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BUND BW)
Was wäre ein Garten oder eine Wiese ohne das Summen und Brummen von Bienen und Käfern im Sommer? Wirklich keine schöne Vorstellung.
Insekten haben – nicht nur im Sommer - wichtige Funktionen im Ökosystem, auch im Ökosystem Garten. Da es oft an geeigneten Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten wie dürren Stengeln, offenem Lehm- oder Sandboden oder Totholz fehlt, können Sie die Insekten, Käfern und Spinnen mit einem eigenen Haus, dem sogenannten Insektenhotel, unterstützen – und das ganzjährig und ästhetisch ansprechend.
Viele der potenziellen Hotelbewohner wie Hummeln und Wildbienen bestäuben Blüten, z. B. von Erdbeeren, Kirsch- und Apfelbäumen - ohne Insekten keine Früchte. Andere, wie z. B. die Schlupfwespen, wirken als natürliche Schädlingsbekämpfer, beispielsweise gegen Blattläuse oder Motten. Auch seltenen Arten, z. B. verschiedenen gefährdeten Wildbienen-Arten, können Sie mit einem Insektenhaus helfen. Und sogar Tieren, die keine Insekten sind, wie Asseln, die zu den Krebstieren gehören, oder Spinnen.
Nicht zuletzt sind Insekten-Nisthilfen auch schöne „Gartenmöbel“ und – wenn man sich die Zeit zur Beobachtung nimmt – auch ideales Anschauungsobjekt zu den unterschiedlichsten Tierarten.
Die wichtigsten Grundsätze für das Insektenhotel sind:
- Vollsonniger und witterungsgeschützter Standort.
- Viele Kräuter, blütenreiche Wildpflanzen, einheimische Sträucher und Bäume in der Nähe.
- Ausreichend Lehm, Sand und Wasser im Insektenhotel oder in der Nähe, damit die Insekten auch selbst bauen können.
- Stabiles Gerüst und Dach aus Kanthölzern und Brettern, evtl. Dachpappe als Regenschutz, feinmaschigen Drahtzaun zur Abdeckung der Vorder- und Rückseite.
- Unterteilung in verschiedene Fächer mit Brettern.
- „Inneneinrichtung“ nur aus unbehandelten (!) Naturmaterialien: Tontöpfe, Ziegelsteine, Natursteine, Heu, Stroh, Moos, Bambusrohre, Schilfstengel, kleine Äste, gebündelte hohle Zweige (z. B. Holunder), Borkestücke, Holzklötze und Baumscheiben (mit vorgebohrten Brutröhren).
Materialliste für ein einfaches Insektenhotel:
- 4 Bretter (2 m lang, 35 cm breit) für den Rahmen und 2 Bretter (1 m lang, 35 cm breit) für das Dach, zusätzlich 6-10 Winkelverbinder und mehrere Schrauben um die Bretter miteinander zu verbinden
- 2 große Fundamentsteine als stabilen Unterbau (oder mit Metallfüßen einzementieren)
- Dachpappe als Regenschutz
- Feinmaschigen Drahtzaun
- Tackernadeln oder kleine Nägel zum Befestigen der Dachpappe und des Drahtzauns
- 4 Baumscheiben oder Hartholzklötze mit Bohrlöchern, hier benötigen Sie einen Bohrer mit verschieden starken Bohraufsätzen (2-10 mm Durchmesser, enge Löcher wenige, weite Löcher bis 15 cm tief, hinten eine Holzwand stehen lassen); die Holzstücke sollten nicht von der Stirnseite, sondern von der Rindenseite her angebohrt werden; Bohrlöcher sollten ganz leicht schräg nach oben führen (damit evtl. eingedrungenes Wasser ablaufen kann).
- 2 kleine Terrakotta- oder Tonblumentöpfe und stabile Kordel zum Aufhängen
- Lochsteine, Moos, Gras, Heu, Stroh, kleine Steinchen, dünne Zweige und Baumrinde als Inneneinrichtung
Worauf Sie beim Bau achten sollten, erklärt Wildbienen-Experte Dr. Paul Westrich.
Es gibt auch kleine Nisthilfen fertig mit oder ohne Füllung zu kaufen, z. B. im BUND-Laden – eine nette Geschenkidee für Gartenfreundinnen und -freunde.