Igeln über den Winter helfen

25. Oktober 2022 | Artenschutz (BW), Naturschutzpolitik (BW), Naturschutz, Streuobst (BW)

Im Herbst sind sie häufiger zu sehen als in anderen Jahreszeiten: die Igel. Neben Insekten, Asseln, Würmern und Schnecken suchen sie aber auch nach einem trockenen und frostsicheren Quartier.

Schlafender Igel Wenn im Herbst das Futter knapp wird, kann Igeln eine Futterstelle helfen. Dafür eignen sich hochwertiges Katzenfutter oder ungewürztes Rührei.  (Christoph Böhme)

Wer einen Igel im Garten findet, kann ihn bei seinen Winterschlafvorbereitungen unterstützen. Dichtes Gebüsch, Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Holzstapeln in Gartenhäuschen oder unter Treppen eignen sich sehr gut als Schlafplatz. Auch Blätter, Gestrüpp, Reisig und Zweige dürfen in einer Gartenecke liegen bleiben. Diese Materialien nutzen Igel, um ihre Nester zu isolieren und sich während des Winterschlafs darin einzuwickeln. Je größer der Haufen, desto besser ist die Wärmedämmung und der Schutz vor Nässe. Wer im Herbst im Garten arbeitet und ihn für den Winter und das kommende Frühjahr vorbereitet, sollte deshlab vorsichtig sein, damit keine Igel-Nester zerstört werden. Haben Sie Mut zu etwas Unordnung und wilden Ecken in Ihrem Garten. Igel und andere Tiere werden es Ihnen danken.

Igel füttern: Wenn, dann richtig!

Wildtiere sollte man in der Regel nicht füttern. Wenn im Spätherbst das Nahrungsangebot für Igel knapper wird, kann man sie aber kurzzeitig mit einer Futterstelle unterstützen. Dafür eignet sich getreidefreies Katzendosenfutter oder ungewürztes Rührei. Auf den Speiseplan der Stacheltiere gehören auf keinen Fall Essensreste, Süßes oder Gewürztes. Zu Trinken bekommen Igel frisches Wasser, aber keine Milch. Der Milchzucker ist für sie unverdaulich und sie bekommen Durchfall. Schlimmstenfalls können sie daran austrocknen und sterben. Sobald es friert und schneit, sollten Igel nicht mehr zugefüttert werden. Denn Nahrungsmangel ist ein Zeichen und Auslöser für den Winterschlaf. Füttert man die Igel weiter, hält man sie künstlich wach.

Wann brauchen Igel Hilfe?

Nur in Ausnahmefällen sollten Igel im Haus überwintern. Tiere, die bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen, krank oder verletzt sind, benötigen Hilfe. Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten Hungerlinie. Kranke Igel sind apathisch und rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig.

Wer einen hilfsbedürftigen Igel findet, sollte unbedingt Expertenrat einholen. Denn falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen. Oft kennen auch Tierärzte, der örtliche Tierschutzverein oder das Veterinäramt Igelstationen im näheren Umkreis. Kranke und verletzte Tiere brauchen dringend fachmännische Hilfe. Fachkundige Tipps und Kontakte zu Igelhilfen gibt es etwa auf der Webseite des Vereins „Pro Igel“ (www.pro-igel.de).


Mehr Informationen zum Umgang mit Igeln finden Sie hier:

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