Schweizer Schrott-AKW abschalten!

05. Dezember 2024 | Atomkraft, Energiewende, Klima und Energie (BW), Umweltpolitik (BW), Klimaschutz (BW), BUND Baden-Württemberg (BW)

Alt-Meiler in Leibstadt birgt Risiken für Bevölkerung in Baden-Württemberg

Anlässlich einer gemeinsamen Protestaktion am heutigen Donnerstag, 5.12.2024, der Ärzt*innenorganisation IPPNW und des BUND Baden-Württemberg vor dem baden-württembergischen Umweltministerium gegen die Laufzeitverlängerung des Schweizer Atomkraftwerks Leibstadt, erklärt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg:

„In der Schweiz droht eine Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk (AKW) Leibstadt, das direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg bei Waldshut-Tiengen liegt. Wir fordern von den zuständigen Behörden im Land, das Sicherheitsrisiko des AKW Leibstadt nach 40 Jahren Laufzeit ernst zu nehmen. Die Landesregierung muss sich für ein grenzüberschreitendes Genehmigungsverfahren und für eine möglichst schnelle endgültige Abschaltung dieses Schweizer Schrott-AKWs einsetzen. Denn durch die Nähe zu Baden-Württemberg könnte die Bevölkerung bei uns im Falle eines Unfalls sogar stärker gefährdet sein als in der Schweiz. Auch wenn die letzten deutschen Atomkraftwerke im April 2023 endgültig abgeschaltet wurden und der Rückbau der Anlagen in vollem Gange ist, ist die Gefahr durch die Hochrisikotechnologie noch längst nicht gebannt.“

 

Hintergrund:

In Baden-Württemberg wurde das letzte Atomkraftwerk (Neckarwestheim II) am 15. April 2023 abgeschaltet. Leider sind die Gefahren damit noch nicht gebannt. Das zeigt etwa eine wissenschaftliche Analyse des Genfer Institut Biosphère zu den Risiken eines schweren Atomunfalls in den Atomkraftwerken der Schweiz und Frankreichs. Sie identifiziert das AKW Leibstadt als das „mit Abstand gefährlichste Atomkraftwerk für Deutschland“. 500 Ärzt*innen sowie 250 Unterstützer*innen wenden sich deshalb in einem offenen Brief an die politisch Verantwortlichen beiderseits der Grenze. In ihrem gemeinsam initiierten Appell warnen die deutsche und Schweizer Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) vor den Risiken des Langzeitbetriebs und fordern die Stilllegung des Alt-Meilers, mindestens aber die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung und eine grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung im Hinblick auf die faktische Laufzeitverlängerung.

 

Mehr Informationen:

 

Kontakt für Rückfragen:

  • Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, Sylvia.Pilarsky-Grosch(at)bund.bawue.de, 0172 / 83 44 294
  • Ramona Fritz, Referentin für Presse- & Öffentlichkeitsarbeit des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, Ramona.Fritz(at)bund-bauwe.de, 0711 620306-17

 

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