„Ein Aufbruch zu einer sozial-ökologischen Landwirtschaft sieht anders aus. Die Vorschläge für die nationale Umsetzung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik halten an dem unsinnigen Vorgehen fest, EU-Gelder weiter im Gießkannen-Prinzip über das Land zu verteilen und dadurch große Betriebe zu begünstigen. Für einen echten und zukunftsfähigen Wandel müssten die Gelder an Umwelt-, Tier- und Klimaschutzmaßnahmen gekoppelt werden“, fordert Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND. „Minister Hauk spielt ein doppeltes Spiel: Mit seinen Vorschlägen in Berlin konterkariert der Minister die Ziele, die er in Stuttgart selbst im Biodiversitätsstärkungsgesetz festgelegt hat“.
Wenn in Baden-Württemberg bis 2030 der Ökolandbau 30 bis 40 Prozent der Anbaufläche ausmachen und gleichzeitig die Pestizidmengen um 40 bis 50 Prozent reduziert werden sollen, müssen Landwirt*innen auch finanzielle Anreize für nachhaltiges Wirtschaften erhalten. „Der BUND fordert, dass 50 Prozent der EU-Gelder Natur- und Umweltschutzmaßnahmen fördern. So soll gemeinwohlorientiertes Wirtschaften honoriert werden.“ Die Vorschläge der Länderagrarminister*innen von CDU, CSU, SPD und Linke sehen lediglich 28 Prozent vor.
Hintergrund:
- Die BUND-Stellungnahme vom 11.3.2021 zu den drei GAP-Referentenentwürfen aus dem BMEL finde Sie hier: www.bund.net/stellungnahme_drei_gap_gesetze
- Am 17.3.2021 findet eine Sonder-Agrarministerkonferenz der Bundesländer zur nationalen Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik in Deutschland statt.
- Am 24.03.2021 ist nach jetzigem Stand der Beschluss der drei GAP-Gesetze im Bundeskabinett geplant.
Kontakt für Rückfragen:
- Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., brigitte.dahlbender(at)bund.net
- Christoph Schramm, Referent Landwirtschaft und Wald, BUND Baden-Württemberg, christoph.schramm(at)bund.net, 0711 620306-12